Hoffnung im Nationalteam: Der einsame Wolf auf der linken Seite

Hoffnung im Nationalteam: Der einsame Wolf auf der linken Seite
Hannes Wolf könnte die vakante Position im linken Mittelfeld übernehmen. Anpfiff gegen Kroatien um 20.45 Uhr.

Österreichs Team hat gleich auf mehreren Positionen ein Überangebot an international erfahrenen Spielern. Etwa im Mittelfeld-Zentrum, wo neben Sabitzer, Laimer, Schlager und Seiwald künftig auch wieder Grillitsch und eventuell Alaba gewählt werden kann. Reich ist man auch an Innenverteidigern, wie der Verzicht auf den 100-fachen Teamspieler Aleksander Dragovic beweist. Im Angriff gibt es eine Handvoll Optionen, wo der neue Teamchef Ralf Rangnick darauf achten wird, wer seine Pressing-Vorstellungen am besten umsetzt. Selbst auf dem rechten Flügel gibt es mit Lainer, Trimmel und Lazaro Optionen.

Laut Rangnick ein Kandidat

Nur auf einer Position wird es dünn: auf der linken Abwehr- bzw. Mittelfeldseite in der 3-5-2-Formation, die vor dem ersten Länderspiel unter Rangnick am Freitag gegen Kroatien in Osijek erwartet wurde (Spielbeginn 20.45 Uhr).

„Möglicherweise werden wir uns da etwas einfallen lassen“, sagte Rangnick. So soll Hannes Wolf zum „linken Agenten“ werden. Denn laut dem Deutschen ist der Offensivmann vom britischen Zweitligisten Swansea City eine echte Option dafür. „Wenn wir mit Dreierabwehr spielen, habe ich die Fantasie, dass er als Linksfuß ein Kandidat dafür ist.“

Kein Alaba, kein Ulmer

Dass es auf der gewohnt dünn besetzten Position im ÖFB-Team noch dünner wurde, ist auch die Entscheidung des Teamchefs selbst. Da Rangnick klarstellte, in David Alaba einen Spieler für das Zentrum zu sehen, der nur in Ausnahmefällen links aushelfen soll, und Alabas langjähriger Ersatzmann Andreas Ulmer nicht mehr einberufen wurde, braucht es eine neue Lösung.

Dass Wolf nach seinem leihweisen Winter-Wechsel von Mönchengladbach zu Swansea auf der Insel meist auf dieser Position zum Einsatz kam, ist eine glückliche Fügung. Denn die Rolle ist nicht einfach zu bekleiden. Der „Wingback“ – so wird die Flügel-Position vor einer Dreierkette im modernen Fußball-Jargon genannt – muss besonders viel Laufarbeit verrichten. Er ist im 3-5-2 bzw. 3-4-3 im Vergleich zu einer 4-2-3-1- oder 4-3-3-Formation der einzige Flügelspieler und muss offensiv wie defensiv stets dabei sein.

Seitenwechsel bei Swansea

Hannes Wolf war ursprünglich ein rechter Offensiv-Flügel, der mit dem Ball an seinem starken linken Fuß gerne zur Mitte dribbelte. In Swansea wurde er umfunktioniert – und funktionierte. Seit er die linke Seite beackert, bereitete er drei Tore vor und erzielte zwei selbst. Nicht zuletzt deshalb war der 23-Jährige in Osijek auch der heißeste Kandidat für die offene Position. Denn die erste Alternative für den einsamen Wolf ist mit Valentino Lazaro ein Rechtsfuß.

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