Historischer Messi führt Argentinien ins WM-Viertelfinale

In seinem 1000. Profispiel zeigte Lionel Messi wieder einmal seine Genialität. Nach zähem Beginn erzielte der Superstar das 1:0 und führte seine Argentinier gegen Australien mit einem 2:1 ins Viertelfinale.

Erstmals bei dieser WM war ein Rasen nicht im satten Grün, sondern mit Braunstich zu sehen. Dafür war die Stimmung im vollen Ahmad Bin Ali Stadium außergewöhnlich gut. Die vielen Tausenden Argentinier, die sich eine Reise ins teure Katar zusammengespart hatten, sangen ab dem Aufwärmprogramm ihre emotionalen Lieder.

Australien setzte auf das Selbstvertrauen nach dem Sieg gegen Dänemark und auf ein kompaktes 4-4-2. Messi gab zwar den Mittelstürmer im 4-3-3 des Favoriten, ließ sich aber oft zurückfallen. Allein: Die Spielmacher-Rolle ging nicht auf, immer wieder fingen die „Socceroos“ seine Pässe ab. Im Spielaufbau setzte Argentinien auf drei Mann – das gab Sicherheit, allerdings wurde damit eine offensivere Anspielstation verschenkt. Und so gab es in den ersten 30 Minuten keine Strafraumaktion. 

In Minute 35 legte sich Messi den Ball zurecht. Seine Freistoßflanke wurde abgefangen, kam aber wieder an den rechten Flügel. Messi spielte erneut, diesmal flach, ins Zentrum und lief in den Strafraum. Über Otamendi kam das Spielgerät erneut zur Nummer 10. Eine lockere Ballannahme inmitten von sechs Australiern, ein präziser Schuss, und die erste Chance war  verwertet. 

Geniestreich

Das 1:0 war nicht nur das 789. Profi-Tor in Messis Karriere, sondern auch sein erstes in einer K.-o.-Phase bei einer WM und in der fünften Endrunde sein neunter Treffer. Damit liegt Messi nun vor Diego Maradona.

Nach 50 Minuten brachte Teamchef Scaloni mit Martinez von Manchester United einen weiteren Innenverteidiger – sicher ist sicher. Auf Nummer sicher hätte bei einem Rückpass auch Goalie Ryan gehen sollen. Doch der Australier wollte dribbeln, Alvarez war schneller und rollte den Ball ins  Tor – 2:0 (57.).

Mit der ersten Chance gelang  Australien das 2:1. Ein Fehlschuss von Joker Goodwin wurde genau ins Eck abgefälscht (77.). Bei einem Solo von Behich war  das 2:2 möglich (81.), in Minute 97 für Kuol sogar ganz nahe. Doch es gab schließlich den verdienten Sieger  – im Viertelfinale wartet der Klassiker gegen die Niederlande.