Alle dabei: Historische Premiere bei der zehnten WM mit Achtelfinale

Englands Gegner: Zum zweiten Mal jubelte der Senegal über den Aufstieg ins Achtelfinale
In Katar haben sich alle sechs Kontinente für das Achtelfinale qualifiziert. Zum zehnten Mal folgt auf eine Gruppenphase die Runde der letzten 16 – wie sind die gesamt 160 Achtelfinal-Teilnehmer im historischen Vergleich verteilt? Ein KURIER-Überblick:
2022 sind neben acht Ländern aus Europa je zwei aus Südamerika, Afrika und Asien, dazu die USA als Vertreter von Nord- und Mittelamerika sowie Australien aufgestiegen. Australien gab schon 2006 seine Premiere im Achtelfinale, aber damals waren alle asiatischen Teams bereits in der Gruppenphase gescheitert.
Starke Südamerikaner
Insgesamt 89 Achtelfinalisten stellte die UEFA. Traditionell stark ist der südamerikanische Verband, obwohl CONMEBOL nur zehn Mitglieder hat: Aus Lateinamerika kamen 35, also im Schnitt 3,5 Achtelfinalisten pro WM.
Ein beständiger, in jedem Achtelfinale vertretener Gast ist CONCACAF, der Verband für Nord- und Mittelamerika mit 15 Achtelfinal-Teilnehmern – meistens war es Mexiko.
Auf Platz vier folgt CAF aus Afrika mit elf Teilnehmern.

Der asiatische Fußball kommt auf acht Tickets. Lediglich bei einer WM in Asien werden zwei Achtelfinalisten gestellt: 2002 war es in Japan und Südkorea erstmals so, in Katar haben es diese beiden Vertreter wieder (dramatisch) geschafft.
Europäische Konstanz
Der Blick zurück zeigt eine erstaunliche europäische Konstanz: 1986 startete in Mexiko das erste WM-Achtelfinale mit zehn UEFA-Mitgliedern. Sowohl 1990 in Italien, 1994 in den USA, als auch 1998 in Frankreich blieb diese Zahl bestehen – als gäbe es ein Fix-Kontingent. Nach 2002 (neun Mal UEFA) und 2006 (wieder zehn) erfolgte 2010 der Einbruch: Europa stellte mit sechs Teams gerade noch die Mehrheit gegenüber fünf Südamerikanern. Lag es am fernen Austragungsland Südafrika?
Denn auch in Brasilien 2014 schafften es nur sechs Europäer, während im näheren Russland wieder die klassischen Zehn von der UEFA im Achtelfinale gestellt wurden.
Die Südamerikaner starteten 1986 mit vier Vertretern im Achtelfinale, schafften 2010 und 2014 fünf und fielen nie unter zwei Teilnehmer ab – die auch in Katar wieder aufgestiegen sind.

Der Verband CONCACAF kann auf Mexiko zählen. Lediglich 1990 musste Costa Rica einspringen. Deswegen ist der Schock in Mexiko über das Aus in Katar verständlich.
Die stärkste Abordnung wurde im nahen Brasilien 2014 mit den drei Teilnehmern Mexiko, USA und Costa Rica gestellt. Heuer haben die USA die außergewöhnliche Serie gerettet.
Afrikanische Lücke
Knapp, aber doch an so einer Serie ist Afrika gescheitert. Schon 1986 war Marokko aufgestiegen.
Es folgte je ein Vertreter, auf die Verdopplung 2014 (Nigeria und Algerien) kam vier Jahre später die Ernüchterung: Keine Achtelfinal-Teilnehmer in Russland.
Brasilianisches Solo
Und wer ist der Achtelfinal-Stammgast schlechthin? Nur Brasilien hat es seit 1986 immer geschafft. Argentinien scheiterte lediglich 2002. Mexiko fehlt erst zum zweiten Mal.
Deutschland war lange eine Bank, aber auf das Aus 2018 folgte nun ein weiteres.
Auch England fehlte „nur“ zwei Mal.
Auffällig: Italien war seit dem WM-Titel 2006 nie mehr in einem Achtelfinale vertreten.
Am Samstag begann die K.-o.-Phase des Turniers in Katar
10 Mal
wurde in einer Gruppenphase das Achtelfinale ausgespielt, erstmals 1986. 1934 und 1938 gab es nur jeweils 16 Starter
89 Achtelfinalisten
stellt die UEFA, also mehr als die Hälfte der insgesamt 160 WM-Aufsteiger
1 Land
war immer im Achtelfinale: Brasilien.
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