Geburtstagsfoto in Auschwitz: Kicker wusste nicht, wo er war

Geburtstagsfoto in Auschwitz: Kicker wusste nicht, wo er war
Ein Profi-Kicker kündigte seinen Geburtstag vor dem deutschen KZ Auschwitz an. Nun rechtfertigt er sich.

Vor dem ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz, das die Nationalsozialisten 1940 im besetzten Polen errichtet haben, posierte der uruguayische Juniorennationalspieler Rodrigo Zalazar für eine Story auf Instagram. Er illustrierte mit drei Party-Emoticons und der Ankündigung "+1" den Schnappschuss, der seinen Geburtstag ankündigen sollte. Aufmerksam auf die mittlerweile gelöschte Story wurde ein Anhänger des polnischen Erstligisten Korona Kielce - jener Klub zu dem die Frankfurter Eintracht ihn verlieh - und publizierte sie auf Twitter

Zwischen 1940 und 1945 fanden über eine Million Menschen den Tod im Vernichtungslager. Heute dient es als Gedenkstätte und Mahnmal, jedoch werden gerade von Jugendlichen die Motive als Content für ihre Social-Media-Profile missbraucht. Das Museum Auschwitz weist seit längerer Zeit darauf hin, dass an diesem historisch bedeutsamen Ort ein sensibles Verhalten an den Tag gelegt werden soll. In einem Tweet dazu heißt es: "Es gibt bessere Orte, um das Laufen auf einem Schwebebalken zu lernen." 

Nachdem polnische Medien auf den Fall aufmerksam wurden und über ihn berichteten, sahen sich der Erstligist und der Spieler zu einer Stellungnahme gezwungen. In einem Video auf dem offiziellen Vereinsprofil entschuldigt sich Zalazar: "Es war nicht meine Absicht, Opfer des Konzentrationslagers zu verletzen. Ich wusste nicht, wo ich genau stand, als das Foto gemacht wurde. Ich schäme mich, weil ich jetzt weiß, was hinter diesem Tor passierte." Der Mittelfeldspieler will nun an die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau spenden. 

Der Deutschen Presseagentur sagte Klubsprecher Rafał Kielczyk: "Wir haben dem Spieler erklärt, welchen Ort er besucht und was er da getan hat." Zahlreiche Eintracht-Fans forderten die Verantwortlichen der Hessen auf Twitter und in Foren zu einer Stellungnahme auf. Gegenüber VICE kündigte Kommunikationschef Jan Martin Strasheim an, den Spieler ebenfalls über die geschichtlichen Hintergründe aufzuklären. 

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