Gazprom: Eine Ente könnte die Austria am Ende beflügeln

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Die Austria freut sich über ein Zuschauerplus von 42 Prozent. Und hofft auf mehr Geld aus der Gazprom-Pipeline.

Die Austria bewegt sich derzeit im Plansoll, was den angestrebten Zuschauerschnitt in der neuen Arena betrifft. In der ersten Saison möchte man auf einen Wert von 10.000 kommen, bisher hat man einen Schnitt von 10.537 vorzuweisen, wobei das Derby gegen Rapid erst vor der Tür steht am 16. Dezember.

Dennoch handelt es sich um ein Plus von 42,2 Prozent im Vergleich zur Vorsaison, allerdings ein relativer Wert, weil der Besuch im Happel-Oval denkbar schlecht war. Schon zu Saisonbeginn konnte man einen Bestwert in der violetten Klubhistorie vermelden mit 6302 verkauften Abos. Zudem sind die VIP-Plätze zu 98 Prozent ausgelastet. Der Austria-Fan ist eben seit jeher ein Feinspitz.

Gerüchteküche

In den letzten Tagen  hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass der russische Gasriese Gazprom, der seit Sommer den violetten Nachwuchs für die kommenden fünf Jahre unterstützt, ab dem Sommer 2019 auch die Kampfmannschaft mit viel Geld unterstützt. Die Rede ist von 25 Millionen Euro, wie die Sportzeitung schrieb.

Austrias AG-Vorstand gab sich im Rahmen der Präsentation des violetten Geschäftsberichts am Freitag unwissend und dementierte Mantra artig. "Ich habe keine Ahnung, woher dieses Gerücht kommt. Ich nenne es eine Ente."

Dennoch: soviel Aufwand nur für einen Nachwuchs-Sponsor?

Generell ist die Austria bekanntlich Investoren gegenüber nicht abgeneigt. Vor einem Jahr gab Kraetschmer schon zu: "24,9 Prozent wäre das Maximalvolumen, das wir bereit sind, an Anteilseigner – ob nun einer oder mehrere – abzugeben." Man sei unverändert bereit für Gespräche, such aber nicht aktiv nach einem potenten Geschäftspartner. Weil man ihn vielleicht ohnehin an der Angel hat? Kraetschmer verneint: "Das wurde mit Gazprom nicht besprochen."

Die Austria möchte generell und vor allem finanziell weiter wachsen, um auch sportlich auf internationaler Ebene besser mitgeigen zu können. Das neue Stadion, mehr Zuschauereinnahmen und die Teilnahme an einem Europacup-Bewerb sollen dafür sorgen, dass die Veilchen ein höheres sportliches Level erreichen.

Mit einem weiteren Doppelpass mit Gazprom würde die Austria freilich in neue Sphären vordringen. Aus violetten Gremien ist jedenfalls zu vernehmen, dass eine Partnerschaft mit Gazprom, die über das Nachwuchs-Sponsoring hinausgeht, nicht aktuell, aber auch nicht verwunderlich wäre. Solange die Tinte aber nicht trocken ist, wie Markus Kraetschmer gerne ausführt, spricht der AG-Vorstand eben von einer Ente. Wer weiß, vielleicht wird die Austria in naher oder mittlerer Zukunft doch noch im Geld schwimmen.

Der neue Präsident, Frank Hensel, kommt jedenfalls aus der Wirtschaft (REWE) und soll die Internationalisierung des Klubs voran treiben und seine Kontakte spielen lassen.

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