Rapid vor Saisonstart: Neue Spieler, Union Berlin und Europacup-Auftakt

In Hütteldorf tummeln sich dieser Tage viele neue Gesichter. Auch wenn die endgültige Kaderzusammensetzung des Bundesligateams noch nicht abgeschlossen ist, hat sich vor allem in den vergangenen Tagen mit den Neuzugängen Jean Marcelin (Innenverteidigung), Petter Nosa Dahl (Linksaußen) und Janis Antiste (Angriff) viel getan. Zuvor war bereits Stürmer Claudy Mbuyi vom SKN gekommen.
Das Telefon von Sportchef Markus Katzer ist aber weiter im Dauereinsatz.
"Jansson hat alles verändert"
Der Verkauf von Isak Jansson hatte dabei offenbar Steine ins Rollen gebracht, die sonst wohl liegen geblieben wären: „Wir waren uns beim Start von Peter Stöger ganz klar, welche Positionen wir stärken wollen. Dann ist es so passiert, dass Isak verkauft wurde. Das hat alles verändert“, sagt Katzer.
Erstens habe man ihn – am Ende durch den Norweger Dahl – ersetzen müssen, andererseits habe man durch die Ablöse von knapp 10 Millionen Euro neue finanzielle Möglichkeiten, „so viel Qualität wie möglich in den Kader zu bekommen“, so der Sportchef, der sich noch „mit dem einen oder anderen Spieler“ beschäftigt. Weitere Verpflichtungen seien möglich.
Abgänge noch möglich
Abgänge können auch noch passieren. Es bestehe „sehr, sehr reges Interesse“ an Rapid-Spielern. Vor allem auf den Positionen, wo man Spieler verlieren könnte, versucht man noch fündig zu werden. „Man muss vorbereitet sein.“ Bis dato liege aber kein Angebot auf dem Tisch. „Wichtig sind offizielle Anfragen – nicht jeder Anruf eines Beraters.“
Der Trainer jedenfalls kann gut mit dem „spannenden“ Kader arbeiten, wie er sagt. Er freue sich über die Stürmer mit „Fantasie und Qualität“, sagt Peter Stöger.
Rapid habe mit dem aktuellen Angriff „jemanden mit Speed, jemanden mit Körperlichkeit und jemanden mit viel Beweglichkeit“, allesamt mit Abschlussfähigkeiten. Der Trainer, dem Zwischenmenschliches im Team bekanntlich wichtig ist, setzt jetzt alles daran, für die nötige Integration der Neuen zu sorgen. Wie zuletzt wird in Hütteldorf viel Französisch gesprochen. Übersetzungs-Apps helfen bei der Verständigung.
"Saisonziele gemeinsam erarbeiten"
Bei der Frage nach den Zielen für die nächste Saison zögert der sonst so schlagfertige Wiener aber noch. Man wolle das „mit der Mannschaft definieren“. Nicht von Zielen „träumen“, die „sich die Jungs nicht zutrauen“.
Das erste Etappenziel jedenfalls stehe fest, betrifft den Europacup und liegt auch schon in greifbarer Nähe. Es ist das Erreichen der Ligaphase der Conference League. Rapid gastiert am Donnerstag beim montenegrinischen Cupsieger Decic in Tuzi zur zweiten Quali-Runde.
Einen großen Auswärtsblock wird es in dem Vorort von Podgorica wohl nicht geben. Für die Fanreise habe man nur rund 100 Karten erhalten. Das Retourspiel in Hütteldorf steigt am 31. Juli.
„Wir wollen gut in die Saison reinstarten und international so aufzeigen, dass das LASK-Spiel auch noch Sinn ergeben hat“, erinnert Stöger an das packende und am Ende erleichternde Saisonfinale im Juni. „Wir haben an vielen Punkten gearbeitet, die bisher nicht so gut waren“, plaudert „Euro-Louis“ Schaub aus dem Trainingslager-Nähkästchen. Jetzt geht es ans Eingemachte.“
Union-Berlin-Testspiel und Burgstaller-Comeback
Das erste Saisonhighlight folgt schon am Sonntag. Für das Testspiel gegen Union Berlin mit den beiden Ex-Rapidlern Christopher Trimmel und Leopold Querfeld waren bis Freitag bereits mehr als 16.000 Karten verkauft. „Es ist überragend, dass wir so viel Zuspruch haben“, freut sich Stöger. „Eine super Gelegenheit für die neuen Jungs, ein Feeling aufzunehmen, was hier möglich ist.“
Vor dem Test kommt es zu einem Comeback. Publikumsliebling Guido Burgstaller kickt beim Legendenmatch unter anderem mit Geschäftsführer Steffen Hofmann in der Ex-Rapidler-Auswahl.
Flüssige Vertragsverlängerung
Im Zuge der Saisoneröffnung präsentierte Rapid außerdem eine Vertragsverlängerung. In diesem Fall aber nicht mit einem Spieler, sondern mit dem Gastro-Partner im Stadion. Das Bier der Firma Gösser bleibt zumindest bis Sommer 2028 in den Leitungen des Weststadions.
Mitarbeit: Fabio Tartarotti
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