Warum der neue Rapid-Song für Aufregung sorgt

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Anfang der Woche wurde der neue Rapid-Song veröffentlicht. Die Reaktionen im Internet sind auffallend kritisch.

Von Fabio Tartarotti 

„Dort sind wir“ heißt die gut drei Minuten lange Komposition, die künftig vor jedem Heimspiel, zusätzlich zur Rapid-Hymne, im Weststadion gespielt werden und wohl breite Bevölkerungsschichten in selbiges locken soll. 

Vor mehr als einem Jahr hatte das Rapid Präsidium seine Vereinsmitglieder aufgerufen, Ideen für einen neuen Vereinssong einzusenden. Das Resultat: Eine Kreation von Komponist Adam Sulzbacher und Interpret Florian Ragendorfer, die laut einer Presseaussendung "ab sofort regelmäßig in Hütteldorf und darüber hinaus zu hören sein wird". Das Werk beschreibe "den Verein sowie die damit verbundene Begeisterung". 

Ragendorfer:" Es ist für mich eine große Ehre, den neuen Rapid-Song singen zu dürfen. Nachdem ich gemeinsam mit meiner Band schon vor neun Jahren bei der Eröffnung des Allianz Stadions aufgetreten bin, freut es mich um so mehr, nun auch bei diesem coolen Projekt mitgewirkt zu haben." 

Statt Wiener Mundart und Liebeserklärungen an den Verein (Rapid, Rapid, des is mei’ Leb’n), setzt man auf zarte Pop-Gitarren-Klänge und den hochdeutschen Gesang des Interpreten. Das Wort „Rapid“ findet sich im Text kein einziges Mal wieder, was einigen eingefleischten Anhängern missfällt. In den sozialen Medien hagelt es Kritik. „Klingt nach deutscher Popmusik. Ich höre keinerlei Wiener Identität oder gar Fußballkultur heraus. Schrecklich“, kommentiert ein YouTube-User. 

Rapid-Geschäftsführer und -Legende Steffen Hofmann kontert: „Es ist nicht immer einfach bei uns, oft sehr emotional und manchmal auch sehr negativ aber ich denke wir versuchen jeden Tag unser Bestes um uns unserer Tradition bewusst zu sein und sie auch zu leben. Dennoch wissen wir, dass wir mit der Zukunft gehen und auch den Mut haben müssen, neue Dinge auszuprobieren. Wir sind es auch gewohnt, dass wir ab und zu kritisiert werden für Dinge, die wir probieren. Das ist auch gut so, dann kann man versuchen es besser zu machen. Es gibt natürlich auch genug Leute, denen der Song ganz gut gefällt. Wir überlegen jeden Tag wie wir noch mehr Leute von Rapid überzeugen können und das ist uns in den letzten Jahren gut gelungen.“  

Am Sonntag feiert der Song vor dem Testspiel gegen Union Berlin Stadion-Premiere. Auf den Empfang der Besucher der Westtribüne darf man gespannt bleiben. 

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