Salzburg in der K.o.-Phase der Europa League

Nur drei Minuten später war der alte Abstand wieder hergestellt. Alan segelte bei der ersten guten Chance der Gäste in der zweiten Hälfte nach Berisha-Flanke durch die Luft und ließ Standard-Goalie Thuram mit einem perfekten Fallrückzieher keine Chance.
Die Salzburger steigen nach dem 3:1-Erfolg in Lüttich auf.

Viertes Spiel, vierter Sieg: Salzburg dominiert die Gruppe C der Europa League nach Belieben. Das 3:1 bei Standard Lüttich war ein ganz besonderer Erfolg, und das nicht nur, weil bereits der Aufstieg in die Runde der besten 32 fixiert wurde. Die Salzburger zwangen Belgiens Nummer eins in einem Kampfspiel mit tollen Toren in die Knie.

Beide Teams starteten auf Champions-League-Niveau: Das Tempo war extrem hoch, der Offensivdrang ebenso. Nach sechs Minuten hätte es schon 2:1 stehen können. Mit der ersten Aktion hatte Kampl Standard-Ersatzkeeper Thuram mit einem Schuss Probleme bereitet. Auf der Gegenseite scheiterte Standard-Torjäger Batshuayi zunächst an Salzburg-Keeper Gulacsi (5.), dann dessen Stürmerkollege Ezekiel an der Stange (6.).

Salzburg in der K.o.-Phase der Europa League
Salzburg's Dusan Svento falls during their Europa League soccer match against Standard Liege at the Maurice Dufrasne stadium in Liege November 7, 2013. REUTERS/Francois Lenoir (BELGIUM - Tags: SPORT SOCCER)

Doch damit war der Spuk zunächst vorbei. Beiden Teams schien das Tempo zu hoch auf dem nach Dauerregen extrem schwer zu bespielenden Rasen. 20 Minuten lang passierte wenig, weil Salzburg Ball und Gegner kontrollierte, in der gegnerischen Hälfte aber zu viele Fehlpässe fabrizierte.

Standard blieb gefährlicher. Aber Gulacsi konnte erneut beweisen, dass er in 1:1-Duellen ein Klassemann ist: Erneut blieb der Ungar Sieger gegen den alleine auf ihn zulaufenden Batshuayi (27.).

Salzburg war effizienter als die Belgier: Zwar konnte Berisha zunächst Thuram aus spitzem Winkel nicht überwinden (38.), vier Minuten später war der französische Keeper allerdings machtlos: Einen Alan-Stanglpass beförderte Svento, der nur spielte, weil Mané gesperrt war, ins leere Tor – 1:0 (42.).

Traumaktion

Noch in Hälfte eins folgte der zweite Streich. Und was für ein sehenswerter: Svento spielte ein Kampl-Ferserl perfekt mit der Ferse retour zum Slowenen, der den Ball ins Tor zirkelte (45.+1). Kampl traf genau vor Salzburgs Fan-Block, in dem auch 50 seiner Freunde standen, die extra aus Kampls Geburtsstadt Solingen angereist waren.

Schon 2010 hatte Salzburg beim letzten Gastspiel in der Europa League in Lüttich zur Pause 2:0 geführt, danach aber noch 2:3 verloren. Doch diese Geschichte wiederholte sich nicht: Zwar gelang Standard aus der ersten Aktion in Hälfte zwei durch Mpoko das Anschlusstor (55.). Aber Salzburg hatte sofort die Antwort parat, und das 3:1 war noch schöner als das 2:0: Alan traf per Fallrückzieher (58.).

Der Angriffsmut von Belgiens Tabellenführer war zwar noch immer nicht gebrochen, aber Salzburg verteidigte nun cleverer als vor der Pause. Das 3:1 kam nicht mehr richtig in Gefahr.

Weil Esbjerg im Parallelspiel Elfsborg 1:0 besiegte, sind die Aufstiegstickets vergeben. Nun geht es zwischen den Dänen und Salzburg in den letzten beiden Runden nur noch um Platz eins.

Salzburg in der K.o.-Phase der Europa League

BELGIUM SOCCER UEFA EUROPA LEAGUE
Salzburg in der K.o.-Phase der Europa League

Salzburg's Svento celebrates after scoring against
Salzburg in der K.o.-Phase der Europa League

UEFA EUROPA LEAGUE: STANDARD LÜTTICH - RED BULL SA
Salzburg in der K.o.-Phase der Europa League

BELGIUM SOCCER UEFA EUROPA LEAGUE
Salzburg in der K.o.-Phase der Europa League

Standard Liege's Opare challenges Salzburg's Svent
Salzburg in der K.o.-Phase der Europa League

UEFA EUROPA LEAGUE: STANDARD LÜTTICH - RED BULL SA
Salzburg in der K.o.-Phase der Europa League

UEFA EUROPA LEAGUE: STANDARD LÜTTICH - RED BULL SA

Lüttich, Stade Maurice Dufrasne, 12.395 Zuschauer, SR Nikolajew (RUS)

Tore: 0:1 (42.) Svento 0:2 (45.+1) Kampl 1:2 (55.) Mpoku 1:3 (58.) AlanStandard: Thuram - Opare, Ciman, Ben Haim, Stam - Bulot (80. Ghoochanneijad), Buyens (75. Cisse), Vainqueur, Mpoku (65. Mujangi Bia) - Batshuayi, Ezekiel

Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Ilsanker, Leitgeb - Kampl, Berisha (59. Meilinger), Svento (65. Teigl) - Alan (88. Schiemer)

Gelbe Karten: Ezekiel, Opare, Vainqueur, Batshuayi bzw. Schwegler, Hinteregger, Ramalho, Kampl

Gruppe C
1. RB Salzburg 4 4 0 0 11:3 12
2. Esbjerg 4 3 0 1 6:4 9
3. Standard Lüttich 4 0 1 3 4:8 1
4. Elfsborg 4 0 1 3 2:8 1

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Eine großartige Leistung meiner Mannschaft, so macht es auch als Trainer Spaß. Man hat von Beginn an gesehen, dass Lüttich die letzte Chance wahrnehmen möchte. Doch wir haben unsere Qualität eingebracht und letztendlich als bessere Mannschaft verdient gewonnen. Der vorzeitige Aufstieg ist natürlich eine tolle Sache."

Guy Luzon (Lüttich-Trainer): "Wir haben gut angefangen, unsere Chancen aber nicht genutzt. Salzburg war viel effizienter, das hat sie schon in der ganzen Europa League ausgezeichnet. Salzburg hat wirklich sehr gut gespielt. Das ist ohne Zweifel die beste Mannschaft, gegen die wir heuer gespielt haben. Sie haben die Qualität, dass sie in diesem Wettbewerb sehr weit kommen."

Christian Schwegler (Salzburg-Kapitän): "Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben. Wir haben gekämpft wie die Löwen. Es ist wichtig, dass wir den Aufstieg schon jetzt erreicht haben. Das haben wir uns vorgenommen. Dass es gegen einen so starken Gegner gelungen ist, ist umso höher einzustufen."

Alan (Salzburg-Torschütze mit Fallrückzieher): "So ein Tor schießt man nicht in jedem Spiel. Es war ein schönes Tor, aber wichtiger ist der Sieg. Es läuft wirklich gut im Moment. Wir haben eine gute Mannschaft. Der Trainer hat uns gesagt, das Spiel ist wie eines in einer K.o.-Phase."

Kevin Kampl (Salzburg-Torschütze): "Wir wissen, dass wir dieses Jahr Großes erreichen können. Auch in der EL müssen wir uns mit dieser Spielweise vor niemandem verstecken. Ich bin selbstbewusst genug, um zu sagen, egal, wer da noch kommt, wir werden alles versuchen."

Salzburg in der K.o.-Phase der Europa League
Roger Schmidt war mit der Leistung seines Teams rundum zufrieden.

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