Salzburg vor Duell mit Kiew: "Wir sind die verrückten Burschen aus Salzburg"
Wenn Pepijn Lijnders über seine Spieler spricht, dann kann er so wunderbar ins Schwärmen geraten. In dieser Hinsicht ähnelt der neue Salzburger Cheftrainer seinem Mentor und ehemaligen Vorgesetzten beim FC Liverpool, Jürgen Klopp, der ebenfalls die Leidenschaft in Person ist.
„Irre“, „unglaublich“ und „richtig gut“ – all diese Attribute kommen Pepijn Lijnders bei seiner Mannschaft in den Sinn. Der Niederländer, der in seiner Trainerkarriere bislang fast ausschließlich in der zweiten Reihe gestanden war, hat in Salzburg nur wenige Wochen gebraucht, um die blutjunge Mannschaft und das kritische Publikum für sich und seine Ideen zu gewinnen.
„Ich bin sehr glücklich, dass das Team presst, dass das Team den Ball haben will und den Ball jagt. Dass wir immer unseren Stil spielen können.“
Von dieser Marschroute werden die Salzburger auch heute nicht abweichen, wenn es auswärts im Champions-League-Playoff gegen den ukrainischen Vizemeister Dynamo Kiew geht. „Wir brauchen diese Energie der Spieler“, betont Lijnders.
Diese forsche und vehemente Spielweise, die sich vom oft schnöden Fußball des glücklosen Vorgängers Gerhard Struber deutlich und positiv abhebt, stellte in der letzten Europacup-Runde bereits Twente Enschede vor unlösbare Probleme.
Null & wichtig
In der Meisterschaft hatte die Salzburger Mannschaft zuletzt ein weiteres wichtiges Erfolgserlebnis. Beim 1:0 gegen den LASK blieb das Team erst zum zweiten Mal in den letzten 15 Pflichtspielen ohne Gegentor. „Endlich haben wir gezeigt, dass wir zu Null spielen können. Obendrein gegen einen richtig guten Gegner“, erklärte Salzburg-Innenverteidiger Samson Baidoo.
Mit Dynamo Kiew wartet nun freilich ein ganz anderes Kaliber. Eine Mannschaft mit viel internationaler Erfahrung, die sehr abgezockt auftritt und keine Probleme hatte, die Glasgow Rangers aus dem Bewerb zu werfen.
Wegen des Krieges in der Ukraine bestreitet Dynamo Kiew sein Heimspiel in Lublin in Ostpolen, wo auch sehr viele Landsleute leben.
Es winken 20 Millionen Euro
Für den österreichischen Vizemeister steht einiges auf dem Spiel. Ein Einzug in die Champions League – übrigens zum sechsten Mal in Folge – würde fast 20 Millionen Euro an Startgeldern in die Vereinskasse spülen. In der Europa League wären es dann lediglich 4,3 Millionen. Euro.
Für Salzburg-Trainer Pepijn Lijnders ist es ohnehin nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach oben. Wie meinte der Niederländer doch gleich: „Wir wollen das Team werden, das die besten Teams der Welt schlagen kann. Wir sind noch nicht dort, aber wir sind die verrückten Burschen aus Salzburg.“
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