Am heutigen Tag der Arbeit aber wird das Wörtherseestadion Schauplatz des bestbesuchten Klubspiels 2024 sein. Dank Grazern und Wienern. Rapid hat taktische Varianten hinter verschlossenen Türen geübt. Offensichtlich beobachtet von einem Grazer Spion, der von einem Parkhaus aus das Treiben am Rapid-Trainingsgelände im Prater gefilmt haben soll.
Geheimtrainings sind zur Jahrtausendwende so richtig modern geworden. Oft freilich auch, um vor Fans und Medien eine Ruh’ zu haben. So durften bei der WM 2002 auf Geheiß des deutschen Teamchefs Rudi Völler nicht einmal die eigens an den Südzipfel Japans nach Myazaki angereisten Reporter beim Training kiebitzen.
Worauf die von einer Aussichtsterrasse aus Völlers Übungen enttarnten. Per Fernrohr-Automat. Für einen Yen konnte auch ich vom 20. Stock aus feststellen, dass Völlers Wundertraining in Wahrheit aus lockerem Fußball-Tennis der späteren Vizeweltmeister bestand, während Tormann Oliver Kahn mit dem Teamarzt Laufrunden drehte.
Hans Krankl ließ im Mai 2002 als Teamchef in Leverkusen alle Medien einschließlich ORF-Analytiker Herbert Prohaska vom Abschlusstraining fürs Deutschland-Spiel (2:6) aussperren. Nicht ahnend, dass man vom Stadion-Restaurant g’mütlich zusehen konnte.
Damals wurde über so solche Hoppalas geschmunzelt. Aktuell reagierte Sturm-Trainer Christian Ilzer auf den mit Augenzwinkern vorgebrachten Spionage-Verdacht Rapids humorbefreit. Er verweigert Rapid-Trainer Robert Klauß ein Shakehands. Trotzdem sollte es nicht so weit kommen, dass ÖFB-Boss Mitterdorfer heute zugleich Pokalüberreicher und Mediator sein spielen muss.
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