Mattersburg verspielte die Sensation
Die spielerische Leichtigkeit hat gefehlt- Aber es ist ein gutes Zeichen, dass man auch gewinnt, wenn die Sonne nicht scheint, wenn man sich durchwühlen muss.“ Salzburgs Trainer Roger Schmidt konnte sich über drei Punkte freuen. Und darüber, dass man die Wiener Austria vor dem Spiel bei Sturm am Sonntag unter Druck setzen, den Rückstand auf sieben Punkte verringern konnte.
Trotz aller Wühlerei darf der Meister weiter vom Titel träumen, ist als einzige Mannschaft im Jahr 2013 noch ungeschlagen.
Für Mattersburg war es die vierte Niederlage gegen Salzburg in dieser Saison. Es war aber eine bittere. „Wir haben sie gequält, aber wir haben sie ausgelassen“, ärgerte sich Mattersburgs Trainer Franz Lederer. Er versuchte sich im 4-1-4-1-System mit nur einer echten Spitze. Mattersburg wollte nach fünf Spielen ohne Sieg endlich wieder in die Erfolgsspur zu kommen.
Harmlos
Doch die Burgenländer blieben vorerst in der Offensive harmlos, hatten keine einzige Torchance vor der Pause. Salzburg hatte auch nur zwei Möglichkeiten, aber die waren hochkarätig. Nach einem Freistoß köpfelte Schiemer, der Ball ging an die Stange und kullerte die Torlinie entlang bis Lovin klären konnte (14.). Schiemer, der sich zuletzt gegen Sturm ein Cut zugezogen hatte, konnte mit einem dicken Pflaster auf der Stirn spielen.
In der 33. Minute setzte Kampl einen Stanglpass von Mane aus kurzer Distanz über das Tor.
Gleich nach Seitenwechsel rächte sich, dass Salzburg nicht stärker auf die Führung gedrängt hatte. Nach einem Eckball traf Röcher nur die Stange, doch der Ball sprang zu Höller, der das erste Mattersburger Tor seit 9. März erzielte (51.). Damals hatte Manuel Seidl bei Rapid das 2:2 geschossen. Seidl ist Sinnbild des Mattersburger Verletzungsdilemmas. Er fällt mit Kreuzbandriss aus, wie auch Rath, Malic und Doleschal. Am Samstag war zudem Mravac gesperrt, und Rodler nach gesundheitlichen Problemen erstmals in dieser Saison zumindest auf der Bank.
Kopflos
Aber der Traum von der Sensation währte nicht lange. Mattersburg verspielte binnen weniger Minuten den Sieg. Und wieder spielte Alois Höller eine Hauptrolle. Erst übersah er Mane in seinem Rücken – Ausgleich (71.). Kurz später foulte Höller Mane an der Strafraumgrenze. Soriano erzielte aus dem Freistoß den Siegestreffer, abgefälscht von Höller (75.).
SV Mattersburg - RB Salzburg 1:2 (0:0)
Mattersburg, Pappelstadion, 3.400, SR Grobelnik
Tore:
1:0 (51.) Höller
1:1 (72.) Mane
2:1 (75.) Soriano
Mattersburg: Borenitsch - Hölller, Majstorovic, A. Pöllhuber, Farkas - Novak (61. Mörz), Gartner (76. Naumoski), Prietl, Lovin (87. Klemen), Röcher - Bürger
Salzburg: Walke - Schwegler, Schiemer, Rodnei, Svento - Hierländer (94. Nielsen), Berisha (59. Teigl), Ilsanker - Kampl (82. Sekagya), Soriano, Mane
Gelb-Rote Karte: Mane (80./Kritik bzw. Foulspiel)
Gelbe Karten: Naumoski, Röcher bzw. Berisha, Schiemer, Teigl
Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): "Ich habe bis zum Ausgleich keinen Unterschied zwischen beiden Mannschaften gesehen. Die Salzburger haben keine Idee gegen unser Konzept gehabt. Beim Freistoßtor ist es für uns dumm gelaufen. Schade, dass wir unsere 1:0-Führung nicht drübergebracht haben. Nach dem 1:0 fehlte der Druck von uns, der letzte Wille war weg. Mit der Mannschaftsleistung kann ich aber zufrieden sein."
Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Heute hat die spielerische Leichtigkeit gefehlt. Wir haben das Spiel aber über den Kampf gedreht. In der ersten Hälfte hatten wir zwei große Chancen, nach der Halbzeit sind wir schnell in Rückstand geraten, und es wurde schwierig für uns. Das war heute kein glorreicher Sieg, aber ein sehr wichtiger. Bei solchen Spielen muss man sich durchkämpfen."
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