Heinz Palme, ein Spielmacher im Weltfußball
Er war einst ein 30 Kilo leichtes Skisprungtalent, ehe er unter schweren Fußball-Kalibern landete. Erst beim ÖFB, später in Deutschland, wo er mit Franz Beckenbauer zu jenen Funktionären zählte, die die organisatorische Basis für das Sommermärchen (die WM 2006) legten. Passend zu den Erinnerungen an Beckenbauer nannte Heinz Palme sein Buch „Des Kaisers General.“
Palme hatte als ÖFB-Medienchef unter Ernst Happel fungiert, sich mit dem mächtigen FIFA-Chef Sepp Blatter angelegt und im Vorfeld der Weltmeisterschaften in Südafrika und Katar als Legionär gedient.
Bei der Freiluft-Buchpräsentation auf der Hohen Warte durfte Autor Palme mit Irene Fuhrmann und Ralf Rangnick die Teamchefs begrüßen. Auch Happels Enkelin Christina, die Teamchefwitwe Jolanda Riedl oder Hartberg-Präsidentin Brigitte Annerl verfolgten begeistert die „Dichterlesung“.
Da es für Visionär Palme nur eine Frage der Zeit ist, wann erstmals eine Frau das ÖFB-Präsidentenamt übernimmt, war die Frage an Annerl aufg’legt, ob sie sich diese Aufgabe vorstellen könne. Darauf die Powerfrau diplomatisch: „Wir haben mit Klaus Mitterdorfer einen guten Präsidenten.“
Toni Polster antwortete befragt, was er sich bei der EM von Rangnick wünsche, ungeniert unbescheiden: „Dass er mit dem Pokal heimkommt.“ Worauf Rangnick auf die Ausfälle und Fragezeichen anspielend meinte, dass dazu ein kleines Wunder nötig wäre. So könne es sich Auftaktgegner Frankreich leisten, Michael Olise gar nicht erst für die EM zu berücksichtigen, „obwohl er zuletzt die Premiere League aufgemischt hat“.
Olise stürmt für Crystal Palace. Unter Regie von Oliver Glasner, den Rangnick „einen der besten und zugleich unterschätztesten Trainer“ nannte. Danach verabschiedete sich Rangnick wegen des Europa-League-Endspiels, während sich Polster und 130 Palme-Gäste fleischlos verköstigen ließen.
Palme: „Ich bin seit 10 Jahren Veganer.“ Vermutlich auch deshalb hat er mit 65 immer noch eine Skispringer-Figur.
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