Ex-FC Kärnten-Chefs vor Gericht

Der 29-Jährige wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.
Rund eine Million Euro sollen über eine zypriotische Firma an Spieler ausgezahlt worden sein.

Der ehemalige Präsident des seit 2008 insolventen Fußballvereins FC Kärnten, Josef Steindorfer, und Ex-Manager Günter Hafner haben sich am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt wegen Abgabenhinterziehung verantworten müssen. Die Angeklagten sollen über eine Firma in Zypern Gehälter an Profifußballer ausgezahlt und das Geld so an der österreichischen Finanzbehörde vorbeigeschleust haben. Details zur Anklage wurden nicht bekannt, da Richter Oliver Kriz noch vor deren Verlesung auf Antrag der Verteidigung die Öffentlichkeit ausschloss.

Spieler an Firma beteiligt

Dem Vernehmen nach geht es um rund eine Million Euro, die Steindorfer und Hafner der Finanz vorenthalten haben sollen. Die Geschäfte sollen über die ehemals auf Zypern ansässige Firma Powersport Limited abgewickelt worden sein. An dem Unternehmen sollen zahlreiche Kicker des FC Kärnten über mehrere Jahre hinweg Anteile gehalten haben. Die Profis wurden an den finanziellen „Gewinnen“ beteiligt. Diese Geldbeträge sollen die Spieler zusätzlich zu ihrem offiziellen Gehalt in Kärnten kassiert haben.

Der Prozess am Mittwoch war ganztägig ausgeschrieben. Wie sich die Angeklagten vor dem Schöffensenat verantworteten, war vorerst unklar. Mit einem Urteil wurde am späten Nachmittag gerechnet.

Der Ex-Bundesligist FC Kärnten schlitterte 2008 in die Pleite, nachdem der damalige Landeshauptmann Jörg Haider im Jahr 2007 den FC Pasching als neuen Bundesligisten nach Kärnten geholt hatte. Der FC Pasching wurde dann in SK Austria Kärnten umbenannt. Im Jahr 2010 meldete auch dieser Fußballklub Insolvenz an.

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