74.000 passen während der EM ins Olympiastadion. So oder so wird die Stimmung gewaltig sein. "Es ist ein fantastisches Stadion, das Wetter soll gut werden, somit ist es angerichtet für ein tolles Spiel“, freut sich Rangnick.
Bleibt die Frage, wie es die Österreicher angehen werden, um den eingeplanten Sieg auch einzufahren. Da die Polen auf eine Dreierkette in der Abwehr setzen, kann man davon ausgehen, dass die Österreicher diesmal nicht nur im Spiel mit Ball, sondern auch im Pressing auf eine 4-2-3-1-Formation vertrauen. Gegen die Viererkette der Franzosen war man die zwei Innenverteidiger noch mit zwei Angreifern aus einem 4-2-2-2 angelaufen.
Das Personal
So oder so sind kaum personelle Änderungen zu erwarten. In die Karten blicken ließ sich Rangnick am Donnerstag aber nicht. Fragen in Richtung Aufstellung wischte der Teamchef sofort vom Tisch. Auch jene des KURIER, der sich dafür interessiert hätte, was denn für einen Einsatz von Gernot Trauner sprechen würde (Seite 17). "Guter Versuch, nächste Frage.“
Die Annahme ist jedenfalls groß, dass der Feyenoord-Kapitän anstelle von Maximilian Wöber in der Innenverteidigung beginnen wird. Nicht etwa, weil Wöber ein unglückliches Eigentor fabrizierte, sondern weil der Mönchengladbach-Legionär insgesamt nicht seinen besten Tag erwischt hat gegen die Franzosen, mehrere Fehlpässe spielte und all dies womöglich auch noch im Hinterkopf mit sich herumträgt.
Darüber hinaus hat sich Gernot Trauner aufgedrängt als zuletzt starker Joker. Der 32-Jährige besticht durch vertikale Pässe, die schnell für Raumgewinn sorgen. Diese Qualität hat mitunter gegen Frankreich gefehlt.
Auch im Mittelfeld will man nun mutiger agieren. Eine zweite personelle Änderung könnte es im Zentrum geben, wo Konrad Laimer anstelle von Florian Grillitsch neben dem gesetzten Nicolas Seiwald spielen könnte. Dann würde vermutlich Patrick Wimmer in die Startelf rücken und den offensiveren Part übernehmen, den zuletzt Laimer ausgefüllt hat. Möglich ist aber auch, dass Marcel Sabitzer von der offensiveren Position halblinks ins zentrale Mittelfeld zurück rückt. Für den Dortmunder macht das keinen Unterschied. "Ich fühle mich auf beiden Positionen sehr wohl“, betonte der Steirer."Ich spiele da, wo mich der Trainer braucht und aufstellt. Wer meine Spiele in Dortmund verfolgt, sieht, dass ich auch als Sechser viel unterwegs bin, nicht nur im Zentrum.“
Selbstkritik
Und so ist es auch an ihm, das Spiel im Ballbesitz zu verbessern. Davon wird man vermutlich mehr haben als zuletzt gegen Frankreich (52 Prozent, Anm.). Mit seiner Leistung zum EM-Auftakt war er nicht zufrieden. "Ich kann es besser als gegen Frankreich, das weiß ich“, sagte Sabitzer. "Das erwarte ich auch von mir.“ Es gilt spielerische Lösungen zu finden, vor allem in die Tiefe, um die Offensivspieler Christoph Baumgartner und Michael Gregoritsch im letzten Drittel in Position zu bringen.
Ein Stilmittel könnten auch Weitschüsse sein. Sabitzer erinnert sich an ein Traumtor im Jahr 2021 für Leipzig aus 35 Metern, das ihm gegen Hertha BSC im Olympiastadion gelungen ist. "Da habe ich einen in den Winkel geschweißt. Es wäre ein guter Zeitpunkt das zu wiederholen.“
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