Wie schön, dass auch die meisten Fans in Rot-Weiß-Rot das Gebotene zu schätzen wissen und dem Team Respekt zollen. Wer nun aber tatsächlich der Meinung ist, das Team hätte bei dieser EM nicht mehr erreicht als beim Achtelfinal-Aus unter Franco Foda vor drei Jahren, dem sei gesagt: Dass dieser Tag des Ausscheidens irgendwann kommen würde, war ohnehin klar.
Traurig sind ganz viele Österreicher nun aber vor allem deshalb, weil ihnen nun dieses soziale Event, das gemeinsame Mitfiebern im Freundeskreis, abhandengekommen ist. Weil sie dieser Mannschaft nicht zumindest noch ein weiteres Mal dabei zujubeln können, wie sie sich auf dem Platz zerreißt und sich und dem Gegner alles abverlangt durch ihren mitreißenden Spielstil, der weit über Österreichs Grenzen für Bewunderung gesorgt hat.
Der Sport und die Gesellschaft profitieren
In der Tat: Viele Fußballbegeisterte haben die österreichischen Fans um dieses Auftreten ihrer Mannschaft beneidet. Journalistenkollegen aus ganz Europa haben reihenweise angeklopft, weil sie mehr erfahren wollten. Nicht nur in den Ländern der jeweiligen Gegner, sondern auch in den USA und in England wurde berichtet über Ralf Rangnick und seine Austrians. Nur über diese Begeisterung lässt sich sicherstellen, dass die Kurve im österreichischen Fußball weiter aufwärts verläuft. Andere Sportarten profitieren ebenso wie die Gesellschaft an sich, die einen Schub in Sachen Bewegung und Gesundheit ohnehin nötig hätte.
Umso gefragter ist deshalb gerade jetzt der ÖFB, der den Beweis noch schuldig ist, dass mit Ralf Rangnick nicht nur ein Trainer für den Moment geholt wurde, sondern ein Mann, mit dem nachhaltig etwas verändert werden soll. Und natürlich jene Herrschaften, die an den Schalthebeln dieses Landes sitzen und sich gesonnt haben im grellen Schein dieses Teams in einer politisch so bewegenden Zeit.
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