Freispiel für zehn Salzburger in der Südstadt

Harte Rote: Schiedsrichter Schüttengruber hatte mit Sabitzer kein Erbarmen und schloss den Salzburger aus.
Admira verliert in Überzahl klar und ist neues Schlusslicht.

Es ist ein statistisches Detail, auf das die Salzburger nicht stolz sein werden: Am Mittwochabend wurde schon zum siebenten Mal in dieser Saison ein Spieler des Tabellenführers ausgeschlossen. Aber trotz 70-minütiger Unterzahl gewann Salzburg in der Südstadt problemlos mit 3:0.

Bei Admira debütierte U-20-Teamspieler Blutsch. Dem Ex-LASK-Spieler stand das jüngste Salzburger Mittelfeld der zehnjährigen Ära Red Bull gegenüber: Lazaro (18), Laimer (17), Keita (20) und Minamino (20) könnten alle noch in einer Unter-21-Mannschaft mitspielen.

Im Mittelpunkt der Partie stand aber zunächst ein anderer 20-Jähriger: Sabitzer brachte Salzburg mit seinem 12. Saisontor in der 12. Minute in Führung – dank gütiger Mithilfe von Schößwendter. Der Admira-Verteidiger hatte dem Ex-Admiraner den Ball aufgelegt.

Zehn Minuten später war die Partie für den derzeit überragenden Salzburger aber schon zu Ende: Nach einem Foul an Lackner im Mittelfeld wurde Sabitzer ausgeschlossen – eine harte Entscheidung von Schiedsrichter Schüttengruber.

In Unterzahl mussten sich die bis dahin drückend überlegenen Salzburger erst finden. Die bemitleidenswerten Admiraner fanden eine Chance vor, die man nutzen muss, um gegen den Tabellenführer eine Chance zu haben: Schicker tauchte alleine vor Gulacsi auf, schoss den Keeper aber an (27.).

Es blieb die einzige Möglichkeit auf den Ausgleich, denn noch in der ersten Hälfte gelang Minamino sein erstes Ligator in Österreich: Der Japaner nützte die Verwirrung der Admira-Abwehr und schoss ein – 0:2 (38.).

Phantom-Foul

Nach dem Wechsel hatte der Schiedsrichter ein Blackout: Keeper Gulacsi hatte klar den Ball gespielt, bevor e mit dem Admiraner Vastic zusammenstieß. Schüttengruber gab trotzdem Elfmeter und verwarnte den Ungarn.

Schicker nahm das Schiri-Geschenk aber nicht an, schoss so unplatziert, dass Gulacsi problemlos abwehren konnte. Der Admira-Stürmer hatte also auch die zweite große Chance der Südstädter ausgelassen (51.).

Treffsicherer war Minamino: Nach einer unglücklichen Abwehr von Admira-Torhüter Kuttin ließ sich der Japaner seine zweite Chance nicht entgehen – 0:3 (69.).

Aber auch Schicker traf noch ins Tor: Sein 1:3 kurz vor Schluss war aber nicht einmal Ergebnskosmetik, denn Berisha stellte noch den 4:1-Endstand her.

Die Admira wartet im Jahr 2015 noch auf einen Sieg – und ist seit Mittwoch erstmals in dieser Saison Tabellenschlusslicht, weil Wiener Neustadt bei Grödig siegte. Am Samstag kommt es übrigens zum direkten Duell der beiden Abstiegskandidaten.

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 2.350, SR Schüttengruber

Tore:
0:1 (12.) Sabitzer
0:2 (38.) Minamino
0:3 (69.) Minamino
1:3 (90.) Schicker
1:4 (91.) Berisha

Anm.: Schicker scheiterte mit einem Elfmeter an Gulacsi (51.)

Admira: Kuttin - T. Weber, Windbichler, Schößwendter, Ebner - Blutsch (46. Grozurek), Lackner (68. Bajrami), Kerschbaumer, Auer - Vastic (52. Ouedraogo), R. Schicker

Salzburg: Gulacsi - Schmitz, Caleta-Car, Hinteregger, Ulmer - Lazaro (75. Berisha), Laimer (65. Ramalho), Keita, Minamino - Sabitzer, Soriano (69. Pires)

Rote Karte: Sabitzer (22./Foulspiel)

Gelbe Karten: Lackner bzw. Gulacsi, Laimer, Lazaro, Schmitz, Ramalho

Ergebnisse, Tabellen, Torschützen

Walter Knaller (Admira-Trainer): "Wir hätten heute eventuell die Möglichkeit gehabt, mit einem Mann mehr, und die Salzburger hatten nicht ihren besten Tag. Aber wir haben uns unglücklich und auch ungeschickt verhalten. Wir haben die Unterzahl nicht genützt, zu hektisch gespielt und einen ganz schlechten Tag erwischt. Salzburg war aber natürlich die bessere Mannschaft. Jetzt müssen wir den Fokus auf das Spiel in Wr. Neustadt richten und dort möglichst gewinnen." Zum Elfer: "Das war ein klarer Elfer."

Rene Schicker (Admira-Torschütze): "Ich nehme es auf meine Kappe, dass ich das 1:1 nicht gemacht habe und den Elfer. Aber man muss das abhaken und muss sich voll auf das Samstag-Match konzentrieren."

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Über 90 Minuten gesehen, waren wir eigentlich nicht in Gefahr. Es war ein absolut verdienter Sieg. Denn meine Mannschaft war auch mit einem Mann weniger das bessere Team. Einzig bei dem fragwürdigen Elfmeter - Gulacsi war klar vor Vastic am Ball - hätte es vielleicht noch einmal spannend werden können. Besonders freut mich, dass wir drei Tore in Unterzahl geschossen haben. Die Admira hat bis zuletzt alles versucht."

Peter Gulacsi (Salzburg-Tormann): "Schon mein Gefühl im Spiel war, dass es kein Elfmeter war. Denn ich war früher am Ball. Ein Elfmeter ist immer etwas Glück. Diesmal war ich eben in der richtigen Ecke. Wichtig war, dass wir auch mit zehn Mann sehr gut gespielt und verdient gewonnen haben. Wir haben weitere wichtige drei Punkte geholt."

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