Spitzenreiter Salzburg rutscht in Ried aus

Thomas Fröschl (re.) war der Matchwinner.
Ein enttäuschender Tabellenführer muss sich beim Nachzügler mit 0:1 geschlagen geben.

Salzburgs neuer Trainer Óscar García hatte es schon in der Vorbereitung angekündigt: Sein Team werde mehr als ein System spielen. Nachdem die Grundordnung gegen Admira (2:1 in der Liga) und Sturm (1:0 im Cup) ein 4-4-2 war, spielte Salzburg am Samstag in einem 4-3-3 – übrigens mit Damari als Mittelstürmer, weil Soriano mit einer Hüftverletzung einige Wochen ausfallen wird.

Doch momentan von einer Ordnung bei Salzburg zu schreiben, ist sowieso eine Übertreibung. In Ried prägten Fehlpässe en masse das Spiel des Tabellenführers. Gegen den Neunten kam Salzburg in den ersten 45 Minuten nicht ein einziges Mal gefährlich in den Strafraum.

Ganz anders die Innviertler, die mit einer Führung in die Pause gehen hätte müssen: Doch Fröschl scheiterte zwei Mal alleinstehend vor Keeper Walke (24., 30.). Und auch Möschl konnte per Kopf den Deutschen nicht bezwingen (41.).

Systemumstellung

In der Pause stellte Óscar García wieder auf ein 4-4-2 um, für den angeschlagenen Schwegler kam mit Prevljak ein weiterer echter Stürmer. Der Eingewechselte hatte auch die beiden ersten Chancen der Salzburger, ließ diese jedoch aus (57., 60.).

Besser machte es der Rieder Fröschl, der hatte aber auch eine dritte Chance und nützte diese: Nach einem Pehlivan-Fehler und Trauner-Lochpass konnte der Ried-Heimkehrer zum dritten Mal alleine auf Walke zulaufen, dieses Mal war er erfolgreich – 1:0 (62.).

Danach war Salzburg überlegen, ohne gefährlich zu werden. Die Rieder waren dem 2:0 näher, doch Honsak konnte einen Sololauf über 70 Meter nicht erfolgreich abschließen (87.). Der Salzburger Schmitz hatte der Red-Bull-Leihgabe den Ball direkt aufgelegt.

Ried, Keine-Sorgen-Arena, 5.120, SR Kollegger

Tor:
1:0 (62.) T. Fröschl

Ried: Gebauer - Antonitsch, Reifeltshammer, Filipovic - Hart, Brandner, Trauner, Prada - Walch (59. Bergmann), Möschl (46. Honsak) - T. Fröschl (82. Kreuzer)

Salzburg: Walke - Schwegler (46. Prevljak), Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Schmitz, Pehlivan, Laimer (67. Mukhtar) - Minamino (53. Bernardo), Damari, Berisha

Gelbe Karten: Hart bzw. Miranda, Pehlivan, Schmitz

Paul Gludovatz (Ried-Trainer): "Ich habe Salzburg zweimal live gesehen und war sehr angetan. Das Konzept von Garcia ist anders als bisher, umso verwunderlicher waren unsere zahlreichen Offensivaktionen, die sogar zu Chancen geführt haben. In der Halbzeit habe ich gesagt, Salzburg muss jetzt aufmachen, vielleicht machen wir über einen Konter ein Tor. In der zweiten Hälfte ist es eng geworden, die Schlussphase waren die längsten 23 Minuten meines Lebens. Es ist klar, dass wir nicht über spielerische Glanzmomente zu unseren Siegen kommen, im Abstiegskampf werden unsere Kampfkraft und hoffentlich die Heimstärke entscheidend sein."

Óscar García (Salzburg-Trainer): "In der ersten Hälfte war eindeutig Ried besser, sie haben die Zweikämpfe gewonnen und Chancen gehabt. In der zweiten Hälfte war es umgekehrt, aber im Fußball ist es oft so, dass ausgerechnet wenn du besser spielst, der Gegner die Tore macht. Für uns war es das dritte Spiel in einer Woche, wir hatten es schwer, ins Spiel zu kommen. Es war ein Schock, dass unser bester Spieler (Anm.: Kapitän Jonatan Soriano) ausfällt, das hat man vielleicht auch auf dem Spielfeld gesehen. Aufgrund dessen, was ich heute gesehen habe, wird Ried auch nächste Saison in der Bundesliga spielen."

Thomas Fröschl (Ried-Torschütze): "Ich hatte viel Zeit zu überlegen, aber ich hatte schon den Plan, den Ball am Kopf von Walke vorbeizuschießen und nicht flach. Egal wer das Tor macht, Hauptsache wir machen den Dreier. Nach dem Transfer haben die Leute viel geredet und geschimpft, dass ich jetzt zwei Tore gemacht habe, ist natürlich sehr schön."

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