20 Jahre danach ist das ganz anders. Beim jüngsten 2:0-Sieg gegen die Deutschen war Tormann Alexander Schlager der einzige Spieler in der Startelf des ÖFB-Teams, der sein Geld nicht im Ausland verdient.
Vieles hat sich seither also verändert. Parallelen gibt es allerdings doch: Damals wie heute besteht die österreichischen Bundesliga zu mehr als 40 Prozent aus Legionären. 53,8 Prozent war der Anteil an Österreichern in der Zehnerliga der Saison 2004/’04.
Nach vielen Jahren mit einem deutlichen Mehr an Eigenbau kommt die Liga schön langsam wieder dort an: Nach Angaben der Bundesliga lag der Österreicher-Anteil bei den Einsatzzeiten in der vergangenen Herbstsaison bei 55,8 Prozent. Durch immerhin zwölf statt wie damals zehn Klubs kicken unterm Strich heute mehr Österreicher in der Liga.
Der prozentuelle Einsatz an österreichischen Kickern ist jedenfalls deutlich zurückgegangen (siehe Grafik). Dabei hatte die Einführung des Österreicher-Topfes – der den Klubs, die weniger als sieben Legionäre und mehr Unter-22-Spieler einsetzen, finanziell belohnt – ab der Saison 2004/’05 zunächst kontinuierlich für mehr rot-weiß-rote Spielminuten geführt.
Warum mittlerweile viele Klubs auf die Millionen aus dem Ö-Topf verzichten (im Vorjahr waren es fünf von zwölf Teams) hat verschiedene Gründe. Sturms Sportchef Andreas Schicker etwa sagte im Vorjahr zum Verzicht: „Wir sind der Meinung, dass man das dadurch fehlende Geld mit einem guten internationalen Transfer mehr als zurückholen kann.“
Immerhin spielen in der Admiral Bundesliga immer noch vergleichsweise weniger Legionäre, als in anderen Ligen. Zudem ist das Durchschnittsalter in der Bundesliga mit 25,3 Jahren nahezu konkurrenzlos niedrig. Einzig die slowenische Liga liegt unter den erhobenen 31 europäischen Ligen darunter. Die Auswirkungen der ansteigenden Legionärszahl sind jedenfalls noch nicht abzusehen.
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