Rapid: Ein Remis als Spiegelbild der Saison

In Rapid jubelte nur ein Team wirklich - die Gäste aus Altach wegen dem Klassenerhalt.
Rapid glich gegen die nun geretteten Altacher erst spät aus - und doch wäre mehr möglich gewesen.

Die letzte Erinnerung ans Happel-Stadion ist für Rapid vor der Rückkehr nach Hütteldorf zwiegespalten und ein Spiegel dieser Saison. 14.200 sahen ein 1:1 gegen Altach, bei dem – wie so oft – locker mehr möglich gewesen wäre. Die Vorarlberger sind jedenfalls gerettet.

Der Abschied aus dem Prater begann mit einem Debüt: Nach elf Sekunden bestritt Attila Szalai seinen ersten Zweikampf in einem Profispiel. Der 18-jährige Ungar durfte bei den von Verletzungspech geplagten Rapidlern wie erwartet verteidigen. Nach fünf Minuten spielte Szalai seinen ersten von mehreren Fehlpässen.

Altach startete aggressiv – so, wie ein Team auftreten muss, das noch nicht gerettet ist. Und Altach hatte Glück: Nach Vorlage von Schaub scheiterte Steffen Hofmann gleich drei Mal daran, den Ball im Tor unterzubringen (9.). Gehütet wurde Altachs Kasten vom guten Kobras, weil Lukse ausfiel. Auf der Gegenseite war Strebinger beim ersten gefährlichen Schuss machtlos. Nach einem schlechten Befreiungsversuch von Grahovac kam Netzer an den Ball und zog gekonnt ab. Via Latte sauste der Volley aus 25 Metern ins Netz (22.).

Danach bot sich wieder das gewohnte Bild von Rapid in Rückstand gegen einen tief stehenden Gegner. Es fehlte an Tempo und Präzision, um die Fünferkette der Vorarlberger auszuspielen.

Lediglich bei einem Freistoß von Kainz aus 30 Metern ans Lattenkreuz war der Ausgleich nahe. Doch Pavelic köpfelte den Abpraller neben das leere Tor (40.).

Die Wiener hätten aber auch höher zurückliegen können. Denn nach einem Fehler von Hofmann rettete Strebinger gegen Harrer (33.). Dieser vergab nach Aigner-Vorarbeit dann auch noch freistehend (41.).

Auf ein Tor

Nach der Pause hatte Rapid noch mehr Ballbesitz, Stürmer Jelic blieb dennoch komplett abgemeldet. Sein Bewacher Pöllhuber hatte bei zwei elfmeterreifen Szenen (51., 64.) aber auch Glück.

Jelic-Ersatz Prosenik legte mustergültig für Kainz ab, der traf nur die Latte (67.).

Ebenfalls an die Latte wehrte Kobras einen Nutz-Freistoß ab. Diesmal saß der Abpraller – Stefan Schwab war per Kopf zur Stelle (88.).

Rapid drehte plötzlich auf. In der Nachspielzeit vergaben Schaub und Schrammel sogar noch zwei Großchancen auf den Sieg.

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 14.200, SR Harkam

Tore:
0:1 (22.) Netzer
1:1 (88.) Schwab

Rapid: Strebinger - Pavelic, Sonnleitner, Szalai (77. Tomi), Schrammel - Schwab, Grahovac - Schaub, S. Hofmann (46. Nutz), F. Kainz - Jelic (62. Prosenik)

Altach: Kobras - P. Salomon, Zech, A. Pöllhuber, Zwischenbrugger, Schreiner - D. Luxbacher (73. Galvao), Jäger, Netzer - M. Harrer (89. Tajouri) Aigner (65. Topcagic)

Gelbe Karten: Keine

Tabelle

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Es war ein kompliziertes Spiel, Altach war defensiv sehr diszipliniert. Wir haben gewusst, dass wir Geduld brauchen, nach dem 0:1 ist es noch komplizierter geworden für uns. Nach der Pause hat die Mannschaft das Tempo erhöhen können, die Halbräume besser erspielt und sich Chancen herausgearbeitet. Wir haben alles gegeben, um das Spiel zu gewinnen. Was wir uns vorwerfen können und müssen ist, dass wir nicht effektiv sind bei der Chancenrealisierung."

Damir Canadi (Altach-Trainer): "Übergeordnet ist heute der Ligaverbleib. Mentalität, Einstellung, Siegeswillen, Disziplin haben hervorragend gepasst in der ersten Hälfte. Da waren wir sehr präsent, haben die Räume hervorragend zugestellt, damit Rapid nicht in ihr Kombinationsspiel hineinkommt. Netzer hat ein Traumtor gemacht, das schießt er nicht alle Tage. Die einfachen Situationen haben wir aber leider nicht genützt, sonst hätten wir in der Halbzeit schon höher führen können oder müssen. In der zweiten Hälfte hat Rapid viel Druck gemacht. Wir haben uns weit nach hinten drängen lassen und verdient noch den Ausgleich kassiert."

Kommentare