„Ich weiß, dass es im Umfeld rumort und Gerüchte kursieren“, versucht AG-Wirtschaftsvorstand Gerhard Krisch zu kalmieren. „Man darf auch nicht vergessen, dass elf Spieler nicht mehr beim Verein sind.“ Darunter die Routiniers Suttner, Grünwald oder Pentz. Dadurch erweiterte sich der finanzielle Spielraum.
Da die Veilchen im Herbst im schlechtesten Fall in der Gruppenphase der Conference League antreten werden und mit mindestens drei Millionen Euro Startgeld rechnen dürfen, ist man quasi in „Vorleistung“ gegangen und nimmt das Risiko in Kauf, um die sich bietende Chance zu nützen.
„Wir können uns in dieser Saison in drei Bewerben präsentieren“, so Krisch. Dafür bedarf es eines guten und breiten Kaders, um die Ziele zu erreichen.
In der Liga ist dies abermals das Erreichen der Meistergruppe, im Cup ein möglichst langes Dabeisein, und im Europacup doch die eine oder andere Überraschung, die für weitere Millionen-Prämien sorgen könnte.
Kaderplanung
„Dazu haben wir jungen Talenten langfristige Verträge gegeben, damit wir für die nächsten Jahre eine Mannschaft aufbauen können“, lässt Krisch seinen Blick schon etwas in die Ferne schweifen.
Manfred Schmid, der mit seinem Trainerteam und der Mannschaft dafür verantwortlich ist, dass die Funktionäre in Violett wieder etwas zu träumen haben, kommt der aufgestockte Kader nur recht. Denn aus seiner Kölner Zeit neben Peter Stöger weiß er nur zu gut, welches Ende es nehmen kann, wenn die europäische Belastung hinzukommt, ohne dass der Kader qualitativ verbessert wurde – mit einer Trainerentlassung.
Budgetplanung
Der nächste Stichtag abseits des Spielfeldes ist für die Austria der Jahresabschluss am 30. Juni. Dort ist nachzulesen, dass sich der Schuldenberg von 70 auf 63 Millionen verkleinert hat. Immerhin. Wie schon Experten zuletzt ausdrückten, bleibt die Austria ein Intensivpatient. „Aber auch in einen Intensivpatienten wird investiert“, so Krisch. „Es geht um die Balance zwischen Investment und vorsichtigem Haushalten.“ Fingerspitzengefühl sei dabei gefragt.
Die österreichische Investorengruppe hält bekanntlich 40 Prozent der Austria, weitere 9,9 Prozent sind noch zu vergeben. Verhandlungen mit weiteren heimischen Geldgebern sollen dabei in die finale Phase eingetreten sein, sodass mit einem Abschluss in absehbarer Zeit zu rechnen ist. Die Austria dürfte wieder etwas an Attraktivität gewonnen haben.
Kommentare