Die Stadt Wien kauft das Austria-Stadion, zweiter Coup soll folgen
Die Zeit drängte schon heftig, jetzt ging alles Schlag auf Schlag. Die Wiener Austria hat ein Weihnachtsgeschenk erhalten, ein zweites soll folgen.
1. Die Generali Arena, das violette Stadion, wird von der Stadt Wien gekauft. Und zwar komplett, ohne andere Beteiligte. Die Arena soll der Politik, die ohnehin Eigentümer ist von dem Grund, auf dem das Stadion steht, 40 bis 45 Millionen wert sein.
2. Die Violetten könnten sich bis zum Wochenende die Investment-Anteile der WTF-Gruppe rund um Jürgen Werner sichern.
"Das Stadion soll ein Wiener Stadion bleiben. Sinnvoll ist dieser Mega-Deal für die Stadt, weil sie das Stadion auch für andere Sportarten nutzen kann", meint Stadtrat Peter Hacker in der Kronen Zeitung.
Und vor allem wischt die Stadt somit Bestrebung ausländischer Investoren vom Tisch. Wie der KURIER berichtet hatte, zeigt Lörinc Meszaros, Freund von Viktor Orbán, Interesse an der Austria.
Es gab mehrere Interessenten für den Stadionkauf
Die Verhandlungen rund um den Verkauf des Stadions dauerten bis zu einem Jahr an, wurden vor allem von AG-Vorstand Harald Zagiczek und Präsident Kurt Gollowitzer geführt.
Zunächst zeigte die Wiener Städtische Versicherung Interesse, zog dann aber zurück.
Danach wurde eine 50:50-Aufteilung zwischen Eigenkapital und Fremdkapital angedacht. Letzteres sollte von einem Banken-Konsortium kommen, mit vier Bankinstituten wurde verhandelt. Am Ende hatte nur noch die Raiffeisenbank Interesse, wollte aber eine ausreichende Sicherheit für eine Investition von 27 Millionen Euro. Die konnte nur von der Stadt Wien mit einer Haftung garantiert werden.
Angeblich soll eine Haftung von bis zu 80 Prozent angeboten worden sein, die Raiffeisen zog dennoch zurück. Die Zusicherungen sollen nicht konkret genug gewesen sein. Zwei Verhandlungspartner, zwei Perspektiven, zwei verschiedene Argumentationslinien.
Jetzt herrscht Klarheit. Nun springt die Stadt Wien ein und sichert sich die Immobilie. Ein Geschäft, das sich auszahlen soll, weil die Austria eine Jahresmiete von 2,5 bis 3 Millionen garantieren möchte. Das wäre eine Rendite zwischen 6 und 8 Prozent.
Das zweite Weihnachtsgeschenk für die Veilchen könnte in den kommenden Tagen folgen.
Bis zum 14. Dezember wollte die Austria die Anteile der Investorengruppe WTF rund um Jürgen Werner kaufen. Dafür würde man nun 7,5 Millionen Euro zahlen, fällig erst am 31. Jänner, wobei die Austria um eine Fristverlängerung um weitere zwei Monate bat.
Denn nach dem 14. Dezember wäre der Rückkauf teurer geworden, da dies der Stichtag ist, wo auf den investierten Betrag der WTF weitere 20 Prozent Zinsen fällig werden. Bisher lag man schon bei plus 60 Prozent.
Umgekehrt hätte die WTF ab 15. Dezember rein theoretisch die Möglichkeit gehabt, wiederum die Anteile der zweiten Investment-Gruppe aufzukaufen, um am Ende die gesamten 49,9 Prozent zu besitzen. Da man ebenfalls das Vorkaufsrecht auf weitere 0,2 Prozent besitzt, würde der WTF, so die 50+1-Regel in Zukunft fallen sollte, die Mehrheit an der Wiener Austria gehören. So die Theorie.
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