6 Klubs erhalten vorerst keine Lizenz
Viel Arbeit am Tag vor dem Tag der Arbeit hatte der Senat 5 der österreichischen Bundesliga, galt es doch im Falle von 24 Werbern zu entscheiden, ob eine Lizenz erteilt wird oder nicht.
18 Vereine haben diese Hürde in der ersten Instanz genommen, darunter auch Rapid, obwohl der Verein in der letzten Saison ein Minus von 3,298 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Die Wiener müssen auch keine Auflagen erfüllen – wie auch alle anderen Vereine mit Ausnahme von St. Pölten. Der Klub aus der zweithöchsten Liga muss quartalsmäßig einen Reorganisationsbericht abliefern.
Keine Überraschung
In der obersten Spielklasse erwischte es zwei Vereine mit großer Tradition, die aber schon lange zu den Sorgenkindern gehören. Wacker Innsbruck und Admira müssen nun um den sportlichen Klassenerhalt und um die wirtschaftliche Mitspielberechtigung zittern.
„Unserer Meinung nach waren wir glaubwürdig genug für die erste Instanz. Aber die Liga geht bei uns anscheinend auf Nummer sicher“, meinte Wacker-Geschäftsführer Gerald Schwaninger. Der schwer erkrankte Admira-Präsident Richard Trenkwalder zeigte sich „überrascht“ über die Lizenzverweigerung.
Auch in der zweithöchsten Spielklasse haben zwei Vereine in erster Distanz keine Lizenz erhalten: Hartberg und Vienna. Die Wiener müssen wegen eines Verstoßes gegen die Lizenzbestimmungen auch noch 15.000 Euro Strafe bezahlen.
LASK wieder ohne Lizenz
Pikant ist die Entscheidung bei den Klubs, die in die Bundesliga aufsteigen wollen. Am Tag vor dem Schlager in der Regionalliga West zwischen FC Liefering und Austria Salzburg, zu dem 8000 Fans in der Red-Bull-Arena erwartet werden, erhielten die Gäste keine Bundesliga-Lizenz. Zuletzt war aber spekuliert worden, dass Liefering wegen der Nähe zu Red Bull keine Lizenz erhalten werde. Neben Liefering dürfen auch Pasching (Regionalliga Mitte) und Parndorf (Regionaliga Ost) aufsteigen. Regionalliga-Mitte-Tabellenführer LASK erhielt wie schon 2012 keine Lizenz.
Noch ist nichts passiert, noch steht den Vereinen der Instanzenweg offen. Bis 10. Mai kann Protest eingelegt werden. Beim Protestkomitee dürfen neue Beweismittel eingebracht werden, Änderungen des Jahresabschlusses oder der Budgetpositionen sind aber unzulässig.
Mit der zweiten Instanz ist das Verfahren der Bundesliga abgeschlossen. Danach kann aber noch Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht eingebracht werden. Dieses muss bis spätestens Ende Mai entscheiden.
tipp3-Bundesliga:
Lizenz erteilt: Red Bull Salzburg, Rapid Wien, Austria Wien, Sturm Graz, SV Ried, SV Mattersburg, SC Wiener Neustadt, Wolfsberger AC
Lizenz verweigert: Admira Wacker Mödling, FC Wacker Innsbruck
Erste Liga:
Lizenz erteilt: SCR Altach, Austria Lustenau, SKN St. Pölten (mit finanzieller Auflage), SV Grödig, Kapfenberger SV, SV Horn, Blau-Weiß Linz
Lizenz verweigert: TSV Hartberg, First Vienna FC (plus 15.000 Euro Geldstrafe wegen Lizenzverstößen)
Lizenz nicht beantragt: FC Lustenau
Regionalligen:
Lizenz erteilt (etwaige Auflage erst nach Feststehen des Aufstiegs): SC/ESV Parndorf, FC Pasching, FC Liefering
Lizenz verweigert: LASK Linz, Austria Salzburg
Weiterer Verlauf des Lizenzierungsverfahrens:
*) Bis spätestens 10. Mai (Freitag) kann beim Protestkomitee schriftlich Protest eingelegt werden
*) Entscheidung des Protestkomitees als zweite Instanz wird innerhalb von fünf Tagen getroffen. Damit ist der Instanzenweg innerhalb der Bundesliga abgeschlossen
*) Innerhalb von sieben Tagen nach Zustellung des Protestkomitee-Bescheids kann Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht eingebracht werden
*) Entscheidung des Ständigen Neutralen Schiedsgerichts, das anstelle eines ordentlichen Gerichts entscheidet, spätestens bis Ende Mai, danach Meldung an die UEFA
Vor Saison 2003/04:
Senat 5 (erste Instanz) - verweigerte Lizenz: SV Salzburg, SW Bregenz (beide Bundesliga) bzw. SV Wörgl, SV Bad Bleiberg, LASK, DSV Leoben (alle zweite Spielklasse)
Protestkomitee (zweite Instanz) - verweigerte Lizenz: LASK, DSV Leoben
Schiedsgericht (dritte und letzte Instanz): Alle Lizenzen erteilt
Vor Saison 2004/05:
Senat 5 - verweigert: SV Salzburg, Admira Wacker bzw. SV Wörgl
Protestkomitee: Alle Lizenzen erteilt
Vor Saison 2005/06:
Senat 5 - verweigert: Admira Wacker, SW Bregenz bzw. SV Wörgl, SC Untersiebenbrunn
Protestkomitee - verweigert: SW Bregenz bzw. SV Wörgl, SC Untersiebenbrunn
Schiedsgericht - verweigert: SW Bregenz bzw. SV Wörgl; Untersiebenbrunn verzichtete
Vor Saison 2006/07:
Senat 5 - verweigert: Sturm Graz, GAK, Admira Mödling bzw. SV Schwanenstadt
Protestkomitee - verweigert: Admira Mödling
Schiedsgericht: Alle Lizenzen erteilt
Vor Saison 2007/08:
Senat 5 - verweigert: Rapid, Austria, GAK, Wacker Tirol bzw. Admira Mödling, DSV Leoben, FC Kärnten, FC Gratkorn
Protestkomitee - verweigert: GAK bzw. Admira Mödling
Schiedsgericht - verweigert: GAK bzw. Admira Mödling
Vor Saison 2008/09:
Senat 5 - verweigert: Austria Kärnten bzw. FC Kärnten, SV Bad Aussee
Protestkomitee - verweigert: FC Kärnten, SV Bad Aussee
Schiedsgericht - verweigert: FC Kärnten, SV Bad Aussee
Vor Saison 2009/10:
Senat 5 - verweigert: Austria Kärnten bzw. FC Gratkorn, Admira, FC Vöcklabruck, FC Lustenau
Protestkomitee - verweigert: FC Vöcklabruck, Vöcklabruck verzichtete auf Gang vor Schiedsgericht
Vor Saison 2010/11:
Senat 5 - verweigert: Austria Kärnten bzw. FC Dornbirn, FC Lustenau
Protestkomitee - verweigert: Austria Kärnten bzw. FC Dornbirn
Schiedsgericht - verweigert: Austria Kärnten; Dornbirn verzichtete
Vor Saison 2011/12:
Senat 5 - verweigert: Wacker Innsbruck, LASK bzw. FC Admira, FC Lustenau
Protestkomitee: Alle Lizenzen erteilt
Vor Saison 2012/13:
Senat 5 - verweigert: keine bzw. LASK
Protestkomitee - verweigert: LASK
Schiedsgericht - verweigert: LASK
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