Fredy Bickel: Letzte Deals bei Rapid und ein neuer Job
In Hütteldorf sehen viele Fredy Bickel als einen der Hauptschuldigen für den Sturz in die Qualifikationsgruppe. Im Ausland dürfte das anders sein. Der Rapid-Sportdirektor, der am Montag offiziell an Zoran Barisic übergeben hat, ist heiß begehrt.
Nach KURIER-Informationen geht es um den deutschen Absteiger Hannover, den Schweizer Absteiger Grasshopper Zürich und das Schweizer Nationalteam. Bestätigen will der 54-Jährige nichts: „Es ist eine schwierige Situation, weil ich mich emotional von Rapid noch nicht gelöst habe, der eine oder andere mögliche neue Arbeitgeber aber auf eine Antwort pocht. Außerdem wäre es Zoki Barisic Recht, wenn wir die nächsten Tagen gewisse Dinge noch zusammen erledigen könnten.“
Die Zeit drängt. Sowohl bei Hannover als auch bei Grasshopper wäre ein kompletter Neustart mit Kaderumbau nötig. Aus Hannover, wo sich Präsident Kind mit Bickel getroffen hat, wird vermeldet, dass diese Woche eine Antwort vom Schweizer erwartet wird. Bickel wird sich damit schwer tun.
Auch, weil im Gegensatz zu den Klubs, die ihre Entscheidungen jetzt fällen müssen, der Schweizer Verband wegen den Präsidentschaftswahlen am vergangenen Wochenende erst im Juni die finale Bestellung plant.
Kaderplanung
Fix ist, dass Bickel keinen Wert auf eine rührselige Verabschiedung legt, aber Barisic den Start möglichst einfach machen will. Mehrere Personal-Entscheidungen wurden vorbereitet.
Der Abschied von Deni Alar und Ivan Mocinic, der es nach dem Knorpelschaden nicht zurück geschafft hat, muss nur unterschrieben werden.
Gut schaut es bei der sowohl von Bickel als auch Trainer Didi Kühbauer empfohlenen ablösefreien Verpflichtung von Thorsten Schick, 29, aus. Der rechte Flügel ist zweifacher Meister mit Young Boys Bern.
Sicher nichts einzuwenden hat Barisic gegen den fertig ausverhandelten Profi-Vertrag für Leo Greiml, 17. Vom Innenverteidiger hält Kühbauer große Stücke.
Alle woll(t)en Demir
Gerne hätte Bickel noch den Profi-Vertrag für den Wiener Yusuf Demir, 15, präsentiert. Der Stürmer gilt unter Nachwuchs-Experten als eines der größten 2003 geborenen Talente in Europa. Tatsächlich gab es trotz Anfragen von Barcelona, Real, Manchester City, Bayern und Juventus eine Einigung mit seiner Familie. Es folgte ein Berater-Streit, mehrere Manager wittern künftige Millionen-Deals. Sollte sich die bodenständige Familie Demir mit ihrem Wunsch durchsetzen, wird Barisic als eine seiner ersten Amtshandlungen die Verlängerung mit dem Supertalent verkünden.
Und dann geht’s noch um Richard Strebinger. Trotz der aktuellen Formkrise gibt es mehrere Anfragen. Strebinger will Rapid aber nur verlassen, wenn der künftige Lebensort auch die Familie überzeugen würde.
Dass eine Ablöse in der Höhe der Ausstiegsklausel (rund 8 Millionen) geboten wird, ist mittlerweile unrealistisch. Barisic müsste entscheiden, wie weit Rapid nach unten geht.
Strebingers Zukunft
In St. Pölten wird erwartet, dass sich Rapid um Christoph Riegler als Nachfolger bemühen würde. Der SKN-Kapitän hat zwar seinen Vertrag bis 2022 verlängert, aber erneut eine Ausstiegsklausel vereinbart. Doch Strebinger stellt klar: „Die Gerüchte, dass ich fix weg bin, stimmen nicht. Bis zum Saisonende höre ich mir mögliche Angebote nicht mal an.“
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