Franz Fiedler: "Der ÖFB muss jeden Makel aus der Welt schaffen"

Franz Fiedler: "Der ÖFB muss jeden Makel aus der Welt schaffen"
Der Ex-Präsident von Transparency International spricht in der Milletich-Inseraten-Causa von möglicher Korruption und erwartet lückenlose Aufklärung.

„Wie du weißt, bin ich in meinem Brotberuf Verleger und gebe einige Magazine heraus. (…) Kannst du mir bitte die oder den Zuständigen für Werbung in eurem Unternehmen nennen, damit ich direkt Kontakt aufnehmen kann“.

Mit diesen Worten, formuliert in einem eMail von seinem geschäftlichen Account, hat sich ÖFB-Präsident Gerhard Milletich an den Vertreter eines ÖFB-Sponsors gewandt. Das Mail liegt den Oberösterreichischen Nachrichten vor und war am Freitag auch Thema in der Sitzung des ÖFB-Präsidiums, dem sechs Juristen angehören. Das Vertrauen entzogen wurde Milletich nicht.

In der Causa befragt wurde am Freitag auch Franz Fiedler. „Sollten die Vorwürfe zutreffen, ist es ein Fall von Korruption“, sagte der ehemalige Präsident von Transparency International gegenüber Ö1. Der KURIER hat beim ehemaligen Präsidenten des Rechnungshofes nachgehakt.

KURIER: Sie haben das Vorgehen des ÖFB-Präsidenten als Korruption beschrieben, sofern die Vorwürfe stimmen.

Franz Fiedler: Richtig. Korruption beginnt nicht erst mit dem Strafrecht. Das ist eine weltweit anerkannte Tatsache. Sie beginnt im Vorfeld des Strafrechts, und das ist ein klassischer Fall. Sollten die Vorwürfe zutreffend sein, dann verstößt das schlicht und einfach gegen den Anstand.

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