„Es schaut gut aus“, sagt Andreas Rudas, Mitglied des Aufsichtsrates der Wiener Austria, und meint damit die Gespräche mit möglichen Investoren. Man habe Absichtserklärungen vorliegen, die nur noch darauf warten, in Zahlen und Buchstaben auf geduldigem Papier gedruckt zu werden. Noch ist die Tinte, so man mit Füllfeder schreibt, nicht trocken.
AG-Vorstand Gerhard Krisch werkt Corona bedingt aus dem Homeoffice, hat dennoch ein dicht gedrängtes Programm. „Wir müssen das Thema offensiv angehen.“ Die wirtschaftlichen Anforderungen, die die Bundesliga gestellt hatte, konnte die Austria in dieser Woche nicht erfüllen, den Wünschen des Wirtschaftsprüfers nicht Genüge tun.
Das soll sich laut Austria-Führungsriege in den kommenden Wochen ändern, zumal man mit mehreren Interessenten verhandelt. Allerdings: ein Partner allein reicht dem Wirtschaftsprüfer nicht mehr aus, die Veilchen müssen sich finanziell breiter aufstellen. Krisch gibt sich zuversichtlich: „Die bisherigen Gespräche signalisierten großes Interesse. Und es ist kein Investor dabei aus dem Reich von 1001 Nacht“, meint er in Anspielung an den geplatzten Deal mit dem arabischen Unternehmen EHAB.
Und die Partnerschaft mit Insignia hat bis dato eben auch nichts Märchenhaftes an sich. „Ich werde oft gefragt, ob es so wird wie mit Insignia.“ Der violette Vorstand verweist darauf, dass der künftige Geldgeber als Investor auftreten wird und nicht wie Insignia als strategischer Partner. „Dadurch handelt es sich auch um ein komplexeres Thema.“
Teilverkauf möglich
Weil auch wieder das Thema der 49,9-Prozent-Beteiligung in den Fokus rückt. Derzeit kann man diesen Anteil um 12,5 Millionen erwerben, wie die letzte Unternehmensbewertung ergab. Frühere wiesen einen viel höheren Wert auf, doch da dribbelte die Austria noch auf internationaler Bühne mit und stand noch nicht vor einem Schuldenberg wie aktuell.
Neben dem schon bekannten portugiesischen Unternehmer Ivan Bravo (beteiligt bei den Klubs Eupen und Alcorcon) soll unter den weiteren Interessenten ein internationales Finanzunternehmen mit Sitz in Portugal und ein weiterer internationaler Player mit Sitz in der Schweiz sein. Aber auch hierzulande gibt es Gespräche mit möglichen Partnern.
An der Mannschaft geht das Tohuwabohu im Umfeld nicht spurlos vorüber. Kapitän Markus Suttner meint vor dem Heimspiel gegen Ried (17 Uhr): „Man bekommt es mit, aber es beeinflusst uns nicht. Wenn ich auf dem Platz bin, will ich einfach das Match gewinnen.“ Mit Ried hat man eine Rechnung offen, zum Saisonauftakt verlor die Austria im Innviertel 1:2. Außerdem möchte man endlich den ersten Heimsieg in der laufenden Saison feiern.
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