Diese Welten trennen Männer und Frauen im Fußball
Österreichs Frauen bereiten sich auf den EM-Start am 6. Juli gegen England vor. 24 Spielerinnen und bis zu 30 Betreuer sind im Pennyhill Park in der Ortschaft Bagshot, nicht ganz eine Autostunde vom Londoner Flughafen Heathrow entfernt. Das Hotel kostet Touristen 750 Euro pro Nacht. Der österreichische Fußballbund bietet den Frauen die gleichen Rahmenbedingungen wie den Männern, aber nicht die gleichen Prämien. Zurück bekommt der ÖFB von der UEFA zumindest das Antrittsgeld von 600.000 Euro, bei den Männern waren es bei der EM im Vorjahr 9,25 Millionen Euro nur fürs Dabeisein.
Gleiche Bezahlung für Frauen und Männer – im Fußball wird die Diskussion über Equal Pay immer lauter. Gleich hohe Prämien zahlen die USA aus, dort hat der Frauenfußball einen enorm hohen Stellenwert.
Andere Modelle hinken trotz guter Vorsätze. Der Schweizer Verband nennt sein neues Modell „Equal Prime“. Hauptsponsor Credit Suisse schüttet ab sofort die gleichen Prämien für Frauen und Männer aus. In Spanien bekommen Frauen und Männer den gleichen prozentualen Anteil an den Erlösen. Legt man das auf Österreich um, dann müssten – zynisch behauptet – die Frauen draufzahlen. „Unter dem Strich bleibt ein Defizit. Das ist kein Wehklagen, sondern Fakt“, erklärte ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold. Erst mit dem Erreichen des Semifinales würde der ÖFB keinen Verlust haben. Ein Streifzug zeigt die gewaltige monetäre Kluft zwischen Frauen und Männern.
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