Die zwei Gesichter des ÖFB-Nationalteams

Northern Ireland vs Austria
Österreich pendelte in Belfast gegen Nordirland zwischen Dominanz und Rückfall. Die Schokoladenseite schmolz in der Pause.

Ein wenig ambivalent gestaltete sich der generelle Gemütszustand im österreichischen Nationalteam. Zufriedenheit herrschte vor, doch das Hadern mit der mangelhaften Chancenverwertung und der schwächeren zweiten Hälfte verhinderten das Aufkommen von Euphorie.

Österreich präsentierte beim 1:0 in Belfast gegen in ihrer Leistung bescheiden auftretende Nordiren zwei Gesichter, je eines pro Hälfte.

Unbestritten ist die starke Leistung vor der Pause mit erfolgreichem Angriffspressing, guten Läufen und Aktionen in die Tiefe, mit denen man sich Möglichkeiten erarbeitete.

Der einheitliche Tenor besagte, dass man das Spiel schon in den ersten 45 Minuten final entscheiden hätte müssen, als man sich von der Schokoladenseite zeigte.

Lernprozess

„Sicherlich gibt es Sachen, die wir besser machen müssen“, meinte David Alaba, der als linker Verteidiger in der guten Phase überzeugte, in der schlechten Phase aber von seiner seitlichen Position nicht die nötige Ruhe ins plötzlich zerfahrene Spiel bringen konnte.

Warum aber verlor Österreich nach der Pause die Kontrolle über das Geschehen? Ordnete Teamchef Foda den Rückzug an? Nein, wenn man den Aussagen aller Spieler Glauben schenkt. Alaba: „Er hat gesagt, dass wir so weitermachen wie in der ersten Hälfte. Nur ist uns dies nicht gelungen.“ Foda selbst meinte: „Wir wollten weiterhin Druck machen, haben aber die Kontrolle verloren.“

FBL-EUR-NATIONS-NIR-AUT

Nordirland änderte seinen Spielaufbau. Nachdem die spielerische Variante durch das österreichische Pressing im Keim erstickt worden war, wählte man hohe Bälle in die Offensive. Ausreichend, um den Rhythmus des ÖFB-Teams zu brechen.

Alaba selbstkritisch: „Der Gegner hat früher gepresst und uns gestört. Da müssen wir ruhig bleiben, unser Spiel durchziehen. Wir sind leider hektisch geworden.“

Northern Ireland vs Austria

Der Bayern-Legionär spricht von einem Lernprozess. Gute Umschaltmöglichkeiten beendete man vorzeitig durch ungenaues Spiel, wodurch man kaum noch Gefahr ausstrahlte. Nichtsdestotrotz gilt es festzuhalten, dass mit Arnautovic, Laimer, Sabitzer und Lazaro wichtige Spieler fehlten.

Kommentare