Die Rapid-Statistik ist besser als die Stimmung

Wieder fit: Louis Schaub (re.) könnte gegen Lieblingsgegner Ried sein Comeback für Rapid geben.
Angeschlagene Rapidler spielen gegen Ried um die längste Erfolgsserie der Liga-Historie.

So schnell geht’s nur bei Rapid: Nach der überzeugenden ersten Hälfte bei Villarreal wurde von der besten halben Stunde in der Ära Barisic gesprochen. Eine Woche später herrscht schlechte Stimmung nach zwei höchst unterschiedlichen Auftritten gegen Altach und die Admira. Beim Pressetermin vor dem Rückrundenstart gegen Ried im Prater (18.30 Uhr) zeigen die Mundwinkel von Trainer Zoran Barisic und Sportdirektor Andreas Müller nach unten.

Je mehr kritische Fragen es zum peinlichen 1:2 und den durchwachsenen Leistungen der Neuen gibt, umso mehr verfestigt sich der Eindruck, ein Krisenklub müsste sich vor dem letzten Heimspiel für einen harten Winter im Tabellenkeller rechtfertigen. Bis es Müller zu fatalistisch wird: "Ich möchte festhalten, dass wir über weite Strecken im Herbst sehr, sehr gut waren. Gegen Ried werden wir ein anderes Gesicht als gegen die Admira zeigen."

Debüt für Wöber?

Es wird auch eine andere Mannschaft zu sehen sein: Zu den fünf Langzeitverletzten gesellen sich einige Angeschlagene. Barisic erinnert sich an den Spätherbst 2013, als Rapid zwischen den Europacup-Spielen in der Liga sprichwörtlich die Luft ausging: "Die Situation ist vergleichbar. Wir müssen von Tag zu Tag schauen, wer einsatzfähig ist." Sonnleitner, Stangl, Grahovac und Tomi konnten am Freitag nicht trainieren. "Wenn Sonnleitner ausfällt, gibt Maxi Wöber sein Debüt. Wir haben vollstes Vertrauen in ihn", sagt Barisic über den erst 17-jährigen Innenverteidiger.

Dafür sind Steffen Hofmann, Petsos und Schaub wieder voll fit. Auch Strebingers Schulter erlaubte eine Einheit. Ob der Goalie nach dem Doppel-Patzer von Knoflach ersetzt wird, bleibt offen.

Ried will Alar

Für Deni Alar gibt es eine Anfrage von Ried. "Gespräche gab es aber noch nicht", verrät Alars langjähriger Berater Franz Masser. "Deni ist gerade erst Vater geworden. Ich weiß nicht, ob da ein Umzug im Winter passen würde."

Die Rapid-Statistik ist besser als die Stimmung
Auf jeden Fall verteidigt Rapid gegen die nach drei Siegen in Folge selbstbewussten Rieder eine unglaubliche Serie: Keines der 37 Liga-Heimspiele wurde verloren. Die letzten acht Duelle wurden gewonnen. Eine Hilfe in angespannten Zeiten? Philipp Schobesberger, gewohnt trocken: "Die Statistik ist mir wurscht. Ich will sowieso immer gewinnen."

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