Die Europameisterinnen waren für Österreich eine Nummer zu groß

Die Frauen feiern ihre Fußballfeste in Wiener Neustadt
Das Team von Irene Fuhrmann verlor im ausverkauften Stadion Wr. Neustadt gegen England mit 0:2.

Irgendwo auf dem Weg ins Industriegebiet von Wr. Neustadt ging der britische Humor verloren. England stellte mit dem ersten strukturierten Angriff auf 1:0. Weite Flanke, Kopfballablage, Russo bugsierte den Ball ins Tor. Die Österreicherinnen waren stets einen Tick zu spät (7.).

Österreich - England 0:2 (0:1)
Wiener Neustadt, Ergo Arena, 2.600 Zuschauer (ausverkauft), SR Iuliana Demetrescu (ROU).

Tore: Russo (7.), Parris (70.)
Österreich: Zinsberger; Wienroither, Wenninger, Georgieva, Hanshaw; Hickelsberger-Füller (69. Naschenweng), Zadrazil, Puntigam, Feiersinger (88. Höbinger), Dunst (88. Kolb); Billa (79. Wienerroither)
England: Earps; Bronze (85. Daly), Bright, Williamson (79. Carter), Greenwood - Stanway, Walsh; Hemp, Toone (79. James), Mead (62. Parris); Russo (62. England)

Tabelle:

1. England                  9 9 0 0 70:0   27 *
2. Österreich              9 6 1 2 40:7   19 **
3. Nordirland              9 5 1 3 33:15 16
4. Luxemburg             9 3 0 6 9:35    9
5. Nordmazedonien    9 2 0 7 10:52  6
6. Lettland                  9 1 0 8  7:60   3

 * für WM qualifiziert
** für WM-Play-offs qualifiziert

Das war ein Stimmungsdämpfer im ausverkauften Stadion von Wr. Neustadt. Denn die Österreicherinnen hatten ambitioniert begonnen, das Publikum war voll mitgegangen. Als fünf Minuten nach dem 0:1 Hickelsberger nach einem Fehlpass von Bronze aus guter Position übers Tor schoss, sprang der Funke wieder über. Das Publikum bejubelte jede Balleroberung, jede Offensivaktion.

Es war Österreichs erster Auftritt nach den gelungenen Auftritten bei der EM. Und das gegen die Engländerinnen, die 44 Tage zuvor im Wembley-Stadion vor 67.000 Fans den EM-Pokal stemmen durften.

In dieser Zeiten hatten Viktoria Schnaderbeck und Lisa Makas ihre Karrieren beendet und wurden zur Pause von ÖFB-Präsident Gerhard Milletich mittels Blumenstrauß verabschiedet. Das änderte aber nichts daran, dass die Truppe von Teamchefin Irene Fuhrmann starken Wiedererkennungswert aus der EM hatte. Zumal ja Schnaderbeck bei der Endrunde immer wieder von Georgieva ersetzt worden ist und Makas nur eine Jokerrolle innegehabt hat.

Die Engländerinnen ließen sich von den 2.600 Fans im Wr. Neustädter Viereck nicht beeindrucken und spielten die Partie staubtrocken heruntern. Ihnen schien das Adrenalin zu fehlen, das sie bei der Heim-EM in sechs Spielen in ausverkauften Fußball-Arenen gepusht hat. Zudem hatte England als Gruppensieger schon das WM-Ticket in der Tasche.

England eiskalt

Nach der Pause holte sich Zinsberger ihren Applaus, weil sie bei einem Stanway-Schuss gut reagierte. Und erst recht Feiersinger, bei deren Schuss aufs Kreuz sich Earps strecken musste. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld war dann endgültig Schluss mit lustig, weil Parris das Umschaltspiel mit einem Schuss ins Kreuzeck beendete. Den Österreicherinnen fehlte vor allem in der Offensive Durchschlagskraft. Die müssen sie am Dienstag gegen Nordmazedonien zeigen, da geht es um einen Platz als einer der drei besten Gruppenzweiten.

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