Die erste Hürde für Österreichs Frauen auf dem Weg zur WM
Österreichs Frauenteam wandelte Mittwochnachmittag wieder auf einem Stück Fußball-Legende. Die EM durften Manuela Zinsberger und Kolleginnen im Old Trafford in Manchester eröffnen. Gestern absolvierten sie das Abschlusstraining für das WM-Play-off-Spiel im Hampden Park. Das ist jenes Stadion in Glasgow, in dem nur Nationalteams spielen. Der 1903 eröffnete Fußballtempel hat Platz für rund 50.000 Zuschauer.
„Der Hampden Park ist eine coole Geschichte, an die 10.000 Zuschauer werden erwartet. Das ist die Bühne, die ein solches Entscheidungsspiel verdient hat“, sagte Teamchefin Irene Fuhrmann nach dem Abschlusstraining.
Drei Spiele gegen Schottland und drei Niederlagen: Diese Serie muss am Donnerstag (20.35 Uhr/live ORF 1) beendet werden, wenn Österreichs Frauen die Chance auf die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft wahren wollen. Die Schottinnen sind die erste Hürde auf dem Weg zur Endrunde in Australien und Neuseeland im nächsten Jahr.
Die letzte Niederlage liegt aber mehr als fünf Jahre zurück, bevor die Österreicherinnen das EM-Sommermärchen in den Niederlanden geschrieben haben. „Seither haben wir uns enorm entwickelt“, sagt Sarah Puntigam, die ihr 127. Länderspiel bestreiten wird. „Mittlerweile können wir einen Gegner auch mit Ballbesitz dominieren.“
Schottland fehlte diesen Sommer bei der EM und war in der Qualifikation hinter Finnland und Portugal. Dennoch sagt Fuhrmann: „Es ist einer der schwersten Gegner, den wir zugelost bekommen haben. Sie sind nicht nur physisch stark, sondern haben auch individuelle Qualität und viel Geschwindigkeit auf der letzten Linie.“
Mit Mittelfeldspielerin Caroline Weir spielt seit Sommer eine Schottin sogar bei Real Madrid. Und Stürmerin Claire Emslie verdient beim US-Frauen-Klub Angel City FC ihr Geld. Auch Erin Cuthbert von Chelsea oder Stürmerin Martha Thomas von Manchester United agieren auf höchstem Niveau.
Locker und gelassen
Die Österreicherinnen sind schon am Montag angereist, um die kurze Vorbereitungszeit nicht noch mehr zu verkürzen. Fuhrmann: „Wir haben mit einer gewissen Lockerheit und Gelassenheit im Vorfeld agiert. Wir wollen den Spielerinnen das bestmögliche Gefühl geben und nicht den Eindruck erwecken, dass wir Druck ausüben.“
Denn so weit kennt sie ihre Spielerinnen, um zu wissen, dass diese ohnehin extrem ehrgeizig sind. „Druckspiele liegen uns“, sagt Bayern-Vize-Kapitänin Sarah Zadrazil.
„So eine Atmosphäre liegt uns auch, um an die Leistungen des letzten halben Jahres anzuschließen“, sagt Fuhrmann. Ob 10.000 Zuschauer in einem 50.000er-Stadion eine großartige Atmosphäre schaffen – darauf wollte sie sich nicht einlassen. „Ich würde mir wünschen, dass wir in Österreich einmal 10.000 ins Stadion bekommen. Deshalb hoffe ich, dass wir gewinnen und die österreichischen Fans auf die Probe stellen können.“ Im Falle eines Sieges kommt Irland nach St. Pölten.
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