Der Liga-Modus macht der Austria Beine

Der Liga-Modus macht der Austria Beine
Die Veilchen stehen beim heutigen Duell gegen Tabellenführer Salzburg schon unter großem Druck.

Eine der offenen Fragen vor der Saison war jene nach dem Liga-Modus. Man konnte sich nicht wirklich sicher sein, ob er denn nun gut sei für die Entwicklung der heimischen Bundesliga, oder nicht. Eine seriöse Beurteilung wird wohl erst am Ende der ersten Saison möglich sein. Eine Zwischenbilanz: Es ist für Spannung gesorgt und einige Vereine stehen sehr früh in der Saison gehörig unter Druck.

Die Austria zum Beispiel, die nach oben strebte, den Blick aber aktuell mehr auf diesen ominösen Strich richten muss, der die Vereine zwischen erfolgreich und nicht-erfolgreich trennt und erbarmungslos nach dem sechsten Platz gezogen wird. Auf diesem wandelt die Austria, und es bleibt ein Balanceakt, denn heute Sonntag kommt Meister Salzburg (17 Uhr/ live Sky Austria).

Würze und Spannung

„Natürlich ist der Druck vorhanden, durch den Liga-Modus wird er sogar erhöht“, gibt Sportdirektor Ralf Muhr zu. Die 22. Runde erscheint allen am Horizont, jene Zäsur, die die Spreu vom Weizen trennt. „Umgekehrt ist das auch eine gewisse Würze und erhöht die Spannung.“

Dabei hätte es die Austria zu diesem Zeitpunkt in der Saison schon lieber etwas ruhiger gehabt. Nach der Heimniederlage gegen den WAC forderten einige Fans gar den Rauswurf von Trainer Thomas Letsch. „Natürlich geht das nicht spurlos an uns vorbei“, gibt der Deutsche zu, versichert aber, dass die Vorkommnisse intern kein weiteres Thema gewesen seien. Am stets beliebten Spielchen „Was wäre, wenn ...“ möchten sich die Austria-Verantwortlichen nicht beteiligen und meinen, es gäbe keine Alternativ-Pläne, falls man auch gegen Salzburg den Kürzeren ziehen würde. „Wir malen uns keine Szenarien aus“, so Muhr. „Wir wollen die erforderliche Reaktion der Spieler auf dem Platz sehen, eine leidenschaftliche Austria.“ Für eine inhaltliche Analyse ohne Emotion würde ohnehin noch Zeit bleiben in der Länderspiel-Pause.

In der vergangenen Woche arbeitete man bei der Austria vor allem an der Kompaktheit. Defensiv wie offensiv. Das hat gegen Wolfsberg nicht funktioniert, sollte aber dringend gegen Salzburg klappen. „Wir werden mit Aggressivität die Geschwindigkeit des Gegners kontrollieren müssen“, so Letsch, der von seinen Spielern Mut fordert. „Wir wollen und wir müssen aktiv sein, gleich, ob wir gleich vorne oder weiter hinten attackieren. Jeder im Stadion muss sehen, dass da eine Mannschaft auf dem Platz steht, die sich nicht in die Hose macht.“

Die Anzahl an Chancen wird gegen Salzburg wohl überschaubar sein, daher ist es umso dringlicher, erstens hochwertige Möglichkeiten zu kreieren und zweitens, noch wichtiger, diese auch zu nützen. „Nur so kann man gegen Salzburg bestehen“, weiß Letsch. Klar ist, die Ära des neuen Präsidenten Frank Hensel beginnt gleich mit einem Spitzenspiel.

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