Der Fahrplan ins Glück: Alles neu macht der Europacup-Herbst
Salzburg hat vorgelegt, am Donnerstagabend startet ein rot-weiß-rotes Trio ins Play-off. Rapid will gegen Luhansk (21 Uhr) aus der Ukraine in die Europa League, Sturm gegen Sloweniens Meister Mura (20). Für den LASK (19) geht es gegen St. Johnstone um die Conference League.
Was ist heuer anders?
So viel wie seit der Einführung der Europa League 2009 nicht mehr. Am wenigsten hat sich in der Champions League geändert. Wer in der Top-Liga startet, bekommt Ruhm und viel Geld. Alleine als Startgeld würde Salzburg 15,64 Millionen kassieren, wenn bei Brøndby das 2:1 aus dem Hinspiel verteidigt wird.
Neben (oder unter) der Europa League startet eine dritte Gruppenphase, die Conference League. Fixstarter gibt es keine. Der LASK geht als Favorit ins Play-off gegen St. Johnstone (Schottland). Wenn Rapid (gegen Luhansk) bzw. Sturm (gegen Mura) im Play-off zur Europa League scheitern, geht’s in die Conference League.
Wie wurde die Europa League aufgewertet?
Bislang sind die beiden Top-Teams aufgestiegen. Ab sofort überwintert auch der Tabellendritte im Europacup: Im Februar geht es gegen einen Zweiten aus der Conference League weiter. Nur für die Letzten der Europa League ist im Dezember das Europacup-Abenteuer vorbei.
Bleibt für die Conference League nur der Rest?
Nein. Aus den Top-Ligen geht jeweils ein Starter ins Play-off. Tottenham, AS Roma oder Union Berlin könnten als Gruppengegner warten. Da die Europa League um 16 Starter auf 32 verkleinert wurde, werden einige zusätzliche prominente Klubs im neuen Bewerb landen. Gespielt wird wie in der Europa League an sechs Donnerstagen.
Was gibt’s zu verdienen?
Trotz Corona-Krise zahlt die UEFA attraktive Prämien aus. Für die Gruppenphase der Europa League sind es 3,63 Millionen, in der Conference League beträgt das Startgeld 2,9 Millionen. Die Punkteprämie in der Europa League beträgt 210.000 Euro, für einen Sieg sind es also 630.000. In der Conference League bringt jeder Zähler 166.000 Euro, ein Sieg 500.000. Der Unterschied ist also wesentlich geringer als Kritiker des neuen, dritten Bewerbs vorhergesagt hatten.
Ändert das frische Kapital den Rapid-Kader?
Ja. Trainer Kühbauer fordert seit Saisonstart noch Verstärkungen, nun bekommt er eine für den Flügel. Sportdirektor Barisic bestätigt dem KURIER, dass ein Abschluss näherrückt: „Wann es so weit ist, kann ich aber noch nicht sagen.“
Einer der Kandidaten ist Thierno Ballo, der von Chelsea ausgeliehen werden könnte. Der U-21-Teamspieler fühlt sich aber als Zehner am wohlsten.
Warum ist ein Erfolg im Play-off für Rapid und Sturm dennoch wichtig?
Neben dem sportlichen Selbstverständnis aus drei Gründen: 1.) ist die Chance auf attraktive Gegner, die das Stadion füllen, in der Europa League größer. 2.) gibt es durch den Aufstieg der Tabellendritten gute Chancen auf ein Europacup-Frühjahr. 3.) sind die finanziellen Vorteile doch größer als es scheint.
Wie groß würde das Plus am Konto ausfallen?
Bei einer durchschnittlichen Bilanz mit jeweils zwei Siegen, Remis und Niederlagen werden in der Europa League 350.000 Euro mehr an Punkteprämien erwirtschaftet. Wesentlich größer ist die Differenz im Marktpool, der im Frühjahr ausgeschüttet wird – hier bevorzugt die UEFA mit 140 (auf 32 Starter zu verteilenden) Millionen die Europa League deutlich. Durch die wahrscheinlich attraktiveren Gegner werden für die drei Heimspiele auch mehr Tickets verkauft.
Für Rapid könnte die Europa League im Vergleich zu den auch ordentlichen Conference-League-Geldern ein Plus von rund zwei Millionen Euro ausmachen.
Welche TV-Sender übertragen die Hinspiele?
Neben dem Livestand der drei Partien auf kurier.at gibt es auch Bilder im Free-TV: Im ORF-Doppelpack ist zuerst der LASK in Klagenfurt zu sehen, danach das Rapid-Heimspiel. Die Rechte für das Sturm-Hinspiel bei Mura hat sich Puls24 gesichert.
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