Nun liegt der Ball bei den Klubs. Der Vertrag des Niederösterreichers bei der TSG Hoffenheim läuft im nächsten Jahr aus. Wollen die Deutschen noch Geld mit Grillitsch verdienen, müssen sie ihn in diesem Jahr verkaufen. Die Gespräche zwischen den Rossoneri und dem Klub von SAP-Gründer und Milliardär Dietmar Hopp laufen.
Bereits vor mehreren Wochen war ein Transfer von Grillitsch in Richtung Stiefel konkret gewesen. Napoli wollte den 26-fachen Teamspieler und dieser war bereit für einen Wechsel. Allein die Klubs konnten sich nicht auf ein Ablöse einigen. Die kolportierten Forderungen Hoffenheims liegen bei einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag, also bei zehn bis zwölf Millionen Euro. Man kann davon ausgehen, dass die Gespräche diesmal besser verlaufen. Vizemeister Milan gilt als finanziell potenter als die Neapolitaner, nicht nur, weil die Mailänder in der bevorstehenden Saison auch in der Champions League vertreten sind, während Napoli als Vorjahresfünfter „nur“ Europa League spielen darf.
Bei Milan setzt Trainer Stefano Pioli auf eine 4-2-3-1-Formation. Im defensiven Mittelfeld war vorige Saison Franck Kessié gesetzt. Neben dem Ivorer, dessen Vertrag nächsten Sommer ausläuft, gibt es im Kader mit dem Algerier Ismaël Bennacer und dem 21-jährigen Sandro Tonali Alternativen. Letzterer schaffte es zwar knapp nicht in den EM-Kader von Roberto Mancini, gilt aber dennoch als großes italienisches Talent. Der vierfache Teamspieler kam im Vorjahr aus Brescia und wurde mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet.
Florian Grillitsch jedenfalls wäre bei einer Einigung der erste Österreicher im rot-schwarzen Trikot des 18-fachen italienischen Meisters und siebenfachen Champions-League-, bzw. Meistercup-Gewinners. Allerdings: Die Mailänder wurden bereits von drei österreichischen Trainern gecoacht. Als der Fußball laufen lernte, arbeiteten Ferdi Oppenheimer, Engelbert König und Hermann Felsner in den 1920er- und 30er-Jahren dort als Trainer. Seit fast 100 Jahren war nun kein Österreicher mehr dort.
Die neue Saison in der Serie beginnt jedenfalls am kommenden Wochenende. Milan ist erst am Montag mit einem Auswärtsspiel bei Sampdoria Genua an der Reihe. Seit 6. August sind bei Sportveranstaltungen in Italien wieder Zuseher erlaubt, die Fußballstadien dürfen zu 50 Prozent gefüllt werden.
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