Das Auf und Ab im Manchester-Derby zwischen United und City

FILE PHOTO: Premier League - Manchester City v Manchester United
Am Samstag um 13.30 Uhr kommt es in Manchester zum großen Stadtderby. Gastgeber United war früher die Nr. 1 und sieht die Chance, endlich wieder City zu ärgern.

Manchester United gegen Manchester City. Altes Geld gegen neues Geld, Glazer gegen Scheich, Rot gegen Blau – ein Hassduell. Um 13.30 Uhr fordert das wiedererstarkte United Meister City.

Seit United 1910 ins Old Trafford in Stretford umzog, weist City gerne darauf hin, der einzige im Gebiet Manchester ansässige Klub und somit der einzig wahre Verein der Stadt zu sein.

Lange Rivalität

Das Manchester-Derby erblickt 1881 beim Freundschaftsspiel zwischen St. Mark's (ab 1894 Manchester City) und Newton Heath (ab 1902 Manchester United) das Licht der Fußballwelt.  Seit dem ersten Derby im Jahr 1894 herrscht zwischen den Roten von United und den Blauen von City eine erbitterte Rivalität.

Die Nummer Eins der Stadt war aber zumeist United. City übernahm für kurze Zeit die Vorherrschaft, als sie 1968 Meister wurden (United holte im selben Jahr den Europapokal), 1969 den FA-Cup gewannen und 1970 im League Cup wie auch im Europapokal der Pokalsieger triumphierten.

Legendär 

1974 erzielte der ehemalige United-Stürmer Denis Law beim legendären 1:0‑Sieg von City im Old Trafford per Ferse das entscheidende Tor. Die Niederlage besiegelte damals den Abstieg der Roten. United kehrte aber nur ein Jahr später in die erste Liga zurück, und seitdem ist das Duell zwischen beiden Klubs ziemlich einseitig verlaufen.

Manchester United vs Newcastle United

Den Tief­punkt erreichten die Blauen 1998, als sie als erster früherer Europapokalsieger in die dritte Liga abstiegen. Sir Alex Ferguson betrachtete den Stadtrivalen seit jeher nicht als echte Bedrohung und war viel mehr damit beschäftigt, sich der Angriffe von Liverpool in den Achtzigern, Arsenal in den Neunzigern und Chelsea in den Zweitausendern zu erwehren.

Das alles änderte sich Ende August 2008, als Klubbesitzer Thaksin Shinawatra Manchester City für 200 Millionen Pfund an die Abu Dhabi United Group (ADUG) verkaufte. Die Fans waren begeistert. Viele von ihnen legten arabischen Kopfschmuck an, wedelten im nächsten Heimspiel mit Falschgeld und machten sich über ihre nun weniger wohlhabenden Nachbarn aus Stretford lustig. Das Eastlands Stadium tauften sie kurzerhand in ​„Middle Eastlands“ um.

City-Fan Noel Gallagher von der Rock­gruppe Oasis scherzte:  „Ist doch herrlich: Jedes Mal, wenn ein United-Fan tankt, hat City mehr Geld für neue Spieler.“ Der Deal wurde kurz vor dem Ende der Transferperiode vermeldet. Am gleichen Tag brach Manchester United den britischen Transferrekord und verpflichtete für 30 Millionen Pfund den Bulgaren Dimitar Berbatov von Tottenham.

Keine zwei Stunden später wurde diese Marke von Manchester City um 2,5 Millionen Pfund überboten, als sie den wohl größten Transfercoup in der Geschichte des britischen Fußballs landeten und Robinho von Real Madrid loseisten.

Schon bald verzeichnete City aber erste Erfolge und gewann 2012 nach 44 Jahren, punktgleich vor United, wieder die englische Meisterschaft. Seither begegnet man sich sportlich auf Augenhöhe, derzeit hat City nach 17 Ligaspielen um vier Punkte mehr.

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