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Corona-Krise: Die 2. Liga wird am 5. Juni wieder angepfiffen
15 der 16 Teams in der 2. Liga sprachen sich dafür aus, die Saison fertig zu spielen. Ried kämpft damit weiter um den Aufstieg.
Als die Klub-Vertreter der zweiten Bundesliga das letzte Mal tagten, hatte noch wenig darauf hingedeutet, dass in der zweithöchsten Spielklasse in dieser Saison der Ball noch einmal rollen würde. 9 der 16 Vereine hatten sich damals für einen Stopp der Meisterschaft ausgesprochen, mit dem Hinweis, dass eine Wiederaufnahme der Liga etliche Klubs in den wirtschaftlichen Ruin treiben würde.
Zwei Wochen später konnte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer nun verkünden, dass drei Tage nach der tipico Bundesliga (2. Juni) auch die HPYBET 2. Liga (5. Juni) wieder angepfiffen wird. Diesmal hatten sich die Vereine mit breiter Mehrheit (15:1) für die Fortsetzung der Liga deklariert. Nur Lafnitz stimmte dagegen.
Mit dieser Wende war nicht unbedingt zu rechnen, doch es gab für viele Vereine gute Gründe, ihre anfängliche negative Haltung noch einmal zu überdenken. „Das war eine große Solidaritätskundgebung“, bringt es Alfred Hörtnagl, Sportvorstand von Wacker Innsbruck auf den Punkt. „Das ist nur gut für den Fußball, dass die Entscheidung auf sportlicher Ebene fällt.“
Vorschlag aus Linz
Wirtschaftlich entstehen für die Klubs der zweiten Liga dadurch freilich hohe Zusatzkosten. Einnahmen aus Zuschauerlösen bleiben wegen der Geisterspiele aus, die Ausgabe für die notwendigen Covid-19-Tests und die geforderten Präventivmaßnahmen stellen das Gros der Verein vor große finanzielle Herausforderungen.
Vorschlag aus Linz Unterstützung kommt laut Liga-Vorstand Ebenbauer vorerst einmal aus dem Infrastruktur-Fonds, der mit 400.000 Euro gefüllt ist.
Einigen greift das noch nicht zu weit. „Es wurde aus sportlichen Gründen Solidarität eingefordert, um die Liga fortsetzen zu können. Allerdings erwarten wir uns jetzt auch „wirtschaftliche“ Solidarität für die Vereine, die durch die Fortführung mit Mehrkosten belastet werden“, erklärt Stefan Reiter, der Geschäftsführer von Blau Weiß Linz. Sein Vorschlag: „Zum bereits angedachten Solidaritätsfond wäre es sicher angebracht, dass sich die Vereine der Bundesliga und auch der zukünftige Aufsteiger daran beteiligen.“
Jubel in Ried
Der wird voraussichtlich SV Ried heißen, die Innviertler führen die Tabelle mit acht Punkten Vorsprung auf Klagenfurt und bejubeln bereits einen großen Schritt in Richtung Bundesliga. "Unser Einsatz in den vergangenen Wochen hat sich ausgezahlt. Wir haben einen ganz wichtigen Schritt Richtung Aufstieg gesetzt, jetzt wollen wir den wichtigsten auf dem Rasen machen", wird SV-Ried-Finanzvorstand Roland Daxl von den Oberösterreichischen Nachrichten zitiert.
Im Gegensatz zu den Teams der höchsten Spielklasse warten auf die Zweitligisten keine englischen Wochen. Deshalb endet die Saison auch erst Ende Juli. Weil die dritten Ligen ruhen, gibt es keinen Absteiger aus der zweiten Bundesliga.
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