Europacup, Sturm und Co.: Bei der Wiener Austria geht es "wild los"

Das Positive an diesem höchst intensiven Saisonbeginn: die Sinne der Violetten sind sofort geschärft. Die Austria steigt am Donnerstagabend in die Conference League ein, empfängt im Hinspiel der 2. Quali-Runde Banja Luka (20.30 Uhr). Danach bekommt man es im restlichen Sommer noch mit Sturm Graz, Salzburg und dem LASK zu tun. "Es geht gleich wild los", meint Sportvorstand Jürgen Werner. "Gegen die drei Bestplatzierten der Liga und hoffentlich noch mehreren Europacup-Spielen."

Denn Banja Luca soll nicht die Endstation auf dem Weg in eine ferne Gruppenphase sein. Über den bosnischen Gegner ist nicht viel bekannt, weil Unwetter die Beobachtung Vorort wegspülten. So machte man sich mittels Videos schlau. Das Team, so Trainer Michael Wimmer, stehe tief und kompakt in einem 4-4-2, warte auf Konter und verfüge über den einen oder anderen flinken Offensivspieler.

Leichter Optimismus

Wimmer wehrt sich nicht gegen die Favoritenrolle. "Es ist ein Heimspiel, in dem wir uns eine gute Ausgangslage schaffen wollen. Wir orientieren uns natürlich daran, was wir machen." Die Leistungen in den Testspielen der Vorbereitung geben Anlass zu Optimismus. "Es handelt sich aber hier um den Europacup, das ist wieder etwas anderes", so Wimmer. Jürgen Werner ergänzt: "Zu Saisonbeginn weiß man halt nie genau, wo man steht." Dieser erste Europacup-Auftritt soll mehr Aufschluss geben.

Die Hausaufgaben, so Werner, habe man brav erledigt, im Rahmen der bescheidenen finanziellen Möglichkeiten auch den Kader verstärkt. "Die Mannschaft wächst zusammen. Wir haben uns gut verstärkt, sind nun breiter aufgestellt im Kader", so Werners Einschätzung. Wimmer zeigt sich vor allem von Neuverpflichtung Marvin Potzmann begeistert, nicht nur als Spieler auf dem Platz, sondern auch als Typ in der Kabine. Denn die Austria benötigt ohnehin Wortführer an der Spitze der Hierarchie

Personelles

Die größten violetten Aktien, Torjäger Haris Tabakovic und Einfädler Dominik Fitz, sind im Portfolio der Veilchen geblieben, könnten aber bei guter Nachfrage noch im August veräußert werden. Einzig eine Preisfrage. Michael Wimmer freut es, dass die zwei Offensivgeister zur Verfügung stehen.

Abseits vom Sportlichen wird bei der Austria ein AG-Finanzvorstand gesucht. Die Agenden liegen nach dem Ausscheiden von Gerhard Krisch bei Alexander Korinek. Am Mittwoch gab es jedenfalls ein Hearing für die fünf Kandidaten, die es auf die Shortlist geschafft haben.

Das Hauptaugenmerk im Auswahlverfahren legt man auf die Bereiche Sanierung und Finanzen. Als Wunschkandidat von Präsident Kurt Gollowitzer gilt Harald Zagicek, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland GmbH. Aber auch Bank-Austria-Boss Robert Zadrazil deponiert seine Wünsche, hätte gerne einen Banker an der Spitze.Alexander Strecha