Aus für Chinas goldene Fußball-Ära: Guangzhou Evergrande hat keine Zukunft

Aus für Chinas goldene Fußball-Ära: Guangzhou Evergrande hat keine Zukunft
Einst chinesischer Fußball-Riese und Serienmeister, dann der Abstieg. Guangzhou FC, ehemals Evergrande, erhält keine Lizenz mehr.

Chinas einstiges Fußball-Aushängeschild Guangzhou Evergrande muss sich aus dem Profifußball verabschieden. 

Der Verband hat dem Serienmeister der 2010er-Jahre, der zuletzt in der zweiten Liga antrat, am Montag für die kommende Saison 2025 die Lizenz verweigert

Es ist das Sinnbild für das Ende des Geldregens im chinesischen Fußball.

Nach der Übernahme durch den Immobilienriesen Evergrande 2010 war es mit dem Club zunächst steil bergauf gegangen, Weltmeistertrainer wie Luiz Felipe Scolari und Marcello Lippi sorgten für Titel und Glamour. 

Auch Arnautovic: Transfer-Weltmeister China

Überhaupt dürfte das Zeitalter des chinesischen Fußballs wieder vorbei sein. Vor rund 15 Jahren war die Chinese Super League - ähnlich wie zuletzt die Liga in Saudi-Arabien - in den Fokus des internationalen Interesses gerückt. Mehrere Player, insbesondere aber Guangzhou Evergrande, hatten angefangen Millionen zu investieren. Der Verein, der 2010 in die erste Liga aufgestiegen war, wurde von 2011 bis 2019 jedes Jahr Meister. Zuletzt mit dem einstigen Weltfußballer und Weltmeister Fabio Cannavaro.

Aus für Chinas goldene Fußball-Ära: Guangzhou Evergrande hat keine Zukunft

2019 wurde Guangzhou mit Coach Cannavaro Meister

Andere Klubs zogen mit potenten Sponsoren nach. Es gipfelte im Höhepunkt in der Saison 2016/17, als die Liga mit umgerechnet knapp 400 Millionen Euro für Einkäufe alle anderen Fußball-Ligen der Welt übertraf. Auch Österreichs Teamstürmer Marko Arnautovic wechselte damals von West Ham nach Shanghai.

Bekannte Namen wie Tevez, Oscar, Witsel, El Shaarawy, Pato, Paulinho, Lavezzi, Yaya Touré, Hamsik, Hulk, Carrasco taten es ihm gleich. Aber auch namhafte Trainer wie Felix Magath, Rafael Benitez und Fabio Capello folgten dem Ruf des Geldes.

Der chinesische Fußballverband gab 2016 das kühne Ziel aus, bis 2050 eine der weltweit führenden Fußballnationen zu werden. Doch seit der WM in Südkorea und Japan 2002 hat sich zumindest das Männer-Nationalteam bis heute nicht mehr für eine Endrunde qualifiziert. 

Die Entwicklung des chinesischen Fußballs brachte sich schließlich selbst zu Fall. Denn den Behörden in China gefiel nicht, dass immer mehr Millionen in Form von Gehältern ausländischer Spieler das Land verließen. Transfersteuern, Gehaltsobergrenzen und das Verbot von Sponsoren im Vereinsnamen brachten einen Einbruch, wie die Deutsche Welle vor einigen Jahren bereits schrieb.  

Die finanziellen Turbulenzen Evergrandes brachten schließlich aber auch den Verein, der nunmehr Guangzhou FC hieß, ins Wanken. 2021 versiegte schließlich der Geldfluss, ein Jahr später erfolgte der Abstieg in die zweite Liga.

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