0:0 in Tirol: Salzburg erschreckt durch seine Harmlosigkeit
Wenn ein Klub wie die WSG Tirol seine Spiele praktisch immer vor leeren Rängen bestreiten muss und so gar keinen Heimvorteil genießt, dann muss man zu kreativen Lösungen greifen: Für das Match gegen Salzburg wurden an jugendliche Besucher Tröten verteilt, die einen widerwärtigen Radau machten und einem durch Mark und Bein gingen.
Wenn dieses nervige Getröte ein von langer und lauter Hand geplanter Schachzug gewesen sein soll, um die Salzburger ein wenig aus dem Tritt zu bringen, dann muss man den Verantwortlichen der WSG gratulieren. Denn der Favorit strauchelte und kam nur zu einem 0:0.
Die 0:3-Klatsche am Mittwoch gegen Sparta Prag in der Champions League hat bei den Salzburgern Wirkung gezeigt. Es war erschreckend, wie harm- und hilflos sich der Vizemeister gegen einen biederen Gegner wie WSG Tirol präsentierte. Wie schon beim 0:3 in Prag hatte die Legionärstruppe – mit Baidoo stand nur ein Österreicher in der Startelf – zwar ständig den Ball, wusste aber nichts damit anzufangen. Die Salzburger schoben die Kugel und Verantwortung weiter, ein Distanzschuss von Gloukh war die einzige nennenswerte Aktion in den ersten 45 Minuten.
Auch nach Seitenwechsel fehlten den Aktionen Tempo und Esprit, so sehr die Salzburger in den ersten Runden noch begeistert hatten, seit der ersten Saisonniederlage gegen Rapid ist die Mannschaft von der Rolle.
Nach einer Stunde musste die Partie für zehn Minuten unterbrochen werden, nachdem ein Ordner den Ball auf den Kopf bekommen hatte. Erst im Finish kamen die Salzburger gegen tapfer verteidigende Tiroler zu Torchancen, blieben aber ungefährlich. Den Matchball hatte dann sogar die WSG: Der Schuss von Üstündag ging knapp am Tor vorbei.
Genau wie für Salzburg setzte es auch für den zweiten österreichischen Champions-League-Starter einen Rückschlag. Für Sturm kam es nach der Niederlagen gegen Brest sogar noch schlimmer. Der WAC siegte am Sonntag in Graz deutlich mit 3:0 (1:0) und fügte dem Meister damit die erste Heimniederlage der laufenden Saison zu. Thierno Ballo (20.), David Atanga (72.) und der eingewechselte Erik Kojzek (94.) trafen für die nun vier Partien ungeschlagenen Kärntner. Die Wolfsberger zogen in der Tabelle an Sturm vorbei und halten in den Top Drei.
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