Derby-Triumph dank Tabakovic: Die Austria zieht an Rapid vorbei

Derby-Triumph dank Tabakovic: Die Austria zieht an Rapid vorbei
Der Goalgetter traf für die Violetten drei Mal. Die Austria hat im Kampf um den Europacup nun die besseren Karten.

Für die Ouvertüre zum 340. Wiener Derby sorgten schon eine Stunde vor Anpfiff die Fans beider Seiten mit wohlfeiler Sangeskunst. Inhaltlich begegnete man einander auf Augenhöhe, allerdings auf sehr tiefem Niveau. Unterstellte man doch den jeweiligen Müttern, dem ältesten Gewerbe der Welt nachzugehen. Übrigens, alles Gute zum Muttertag!

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Danach stand das Sportliche im Vordergrund. Rapid musste auf die angeschlagenen Auer, Schick und Pejic verzichten und wechselte das System auf 4-1-4-1. Bei der Austria nahm Braunöder nach einer Magen-Darm-Erkrankung auf der Bank Platz.

AUSTRIA WIEN – RAPID WIEN 3:1 (2:1)
Tore: 1:0 (23.) Tabakovic, 2:0 (27.) Tabakovic, 2:1 (37.) Burgstaller, 3:1 (96.) Tabakovic.
Gelbe Karten: Holland, Fitz, Tabakovic bzw. Greil, Kühn, Kerschbaum.
Austria: Früchtl - Mühl, Martins, Meisl - Ranftl, Holland (81. Braunöder), Fischer, Leidner – Gruber (77. Jukic), Tabakovic, Fitz (85. Dovedan).
Rapid: Hedl - Kasius, Sollbauer, Wimmer, Moormann (85. Bajic) - Kerschbaum, Greil - Strunz (32. Grüll), Druijf (58. Zimmermann), Kühn – Burgstaller.

Bei Dauerregen lief es zunächst bei der Austria flüssiger. Nach 50 Sekunden gab es den ersten Aufreger, als ein Fitz-Schuss im Strafraum an der Hand von Strunz landete, für Schiedsrichter Harkam und den VAR aber kein Elfer.

Doppelschläge

Nach einer Viertelstunde fand Rapid besser ins Spiel und hatte durch Burgstaller und Kühn gleich zwei Top-Chancen (15.). Die Austria nutzte umgekehrt die erste Standardsituation zur Führung: Torjäger Tabakovic versenkte einen Eckball per Kopf mustergültig zum 1:0 (23.). Der im Luftkampf unterlegene Gegenspieler Strunz musste später verletzt raus.

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Vier Minuten später stand die Generali Arena Kopf, da die Austria nach einer Traumkombination auf 2:0 erhöhte. Balleroberung durch den bis dahin fehlerhaften Holland, über Ranftl kam der Ball zu Fitz, der ideal auflegte – natürlich für Tabakovic, der nur noch einschieben musste. Ein gelungener Spielzug.

Die Austria diktierte das Geschehen, Rapid stellte das System um und nutzte einen Austria-Fehler im Mittelfeld aus: Kasius brachte Burgstaller in Position, der Routinier verkürzte auf 1:2 (36.).

Wie schon das letzte Derby (3:3) bot auch dieser Wiener Spitzentanz beste Unterhaltung, vor allem die Torjäger prägten das Geschehen. Tabakovic ließ knapp vor der Pause nach Traumpass des überragenden Fitz die große Möglichkeit auf das 3:1 aus, knapp danach scheiterte Fischer. Die Austria wirkte auch nach dem Seitenwechsel vorerst agiler und zielstrebiger über die Flanken, allerdings musste Goalie Früchtl bei Schüssen von Greil und Kühn sein ganzes Können aufbieten.

Derby-Triumph dank Tabakovic: Die Austria zieht an Rapid vorbei

Wiener Fernduell: Austria-Trainer Michael Wimmer (li.) und Rapids Zoran Barisic

Tolle Chancen

Die Austria hatte wenig später in einer Aktion gleich drei Chancen auf die Vorentscheidung: Tabakovic scheiterte zwei Mal aus kurzer Distanz an Tormann Hedl, ein Schuss von Holland wurde auf der Linie abgewehrt. Glück für Rapid, Hedl hielt die Grünen auch bei Schüssen von Martins und Gruber im Spiel. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Austria schon deutlicher führen müssen, allein bei der Verwertung der Chancen musste sie sich an der Nase nehmen.

Beinahe rächte sich dies, denn Rapid hatte im Finish den Ausgleich vor Augen. Martins verschätzte sich, Früchtl rutschte aus, doch Burgstaller schob den Ball neben das Tor. In der 96. Minute hatte Sollbauer das 2:2 auf dem Kopf, im Gegenstoß erhöhte Tabakovic auf 3:1.

Mit dem Sieg überholte die Austria Rapid in der Tabelle, ist nun Vierter und hat im Kampf um den Europacup die besseren Karten.

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