Siege für die Austria und Salzburg, Last-Minute-Drama in Linz

Siege für die Austria und Salzburg, Last-Minute-Drama in Linz
Die Wiener gewannen in Lustenau, Struber feierte mit Salzburg ein erfolgreiches Debüt. BW Linz erkämpfte ein Remis.

Eine frische Brise begrüßte Gerhard Struber zu seinem ersten Spiel als Cheftrainer in der Red-Bull-Arena. Die war ihm jedoch ebenso egal, wie der Sturm aus Graz. Die Steirer hatten mit zwei souveränen Siegen einen perfekten Saisonstart hingelegt und zum Angriff geblasen – sie wollen die Alleinherrschaft der Salzburger heuer durchbrechen.

Doch der Serienmeister legte erfolgreich nach. Die Partie gegen WSG Tirol entwickelte sich zwar trotz Überlegenheit zum Geduldsspiel, am Ende gewann der Favorit 3:0, zog punktemäßig mit Sturm Graz gleich und hat nach dem dritten Treffer auch die gleiche Tordifferenz.

RED BULL SALZBURG – WSG TIROL 3:0 (0:0)
Tore: 1:0 (57.) Konate, 2:0 (87.) Konate, 3:0 (93.) Dorgeles.
Gelbe Karten: Keine bzw. Ertlthaler, Schulz, Stumberger, Jaunegg.
Salzburg: Schlager - Dedic, Solet, Pavlovic, Terzic (90. Morgalla) - Bidstrup, Gourna-Douath (77. Kameri), Forson (75. Gloukh), Kjaergaard - Konate, Simic (66. Dorgeles).
WSG: Stejskal - Ranacher, D. Gugganig, Stumberger, Schulz – Kronberger (80. Jaunegg), Müller (81. Vötter), Ogrinec (62. Sulzbacher), Ertlthaler (67. Üstündag) - Prelec, Buksa (62. Forst).

Kaum Chancen

An der Linie agierte Struber ähnlich aktiv wie Vorgänger Matthias Jaissle. Immer wieder applaudierte er, gestikulierte und gab Anweisungen. Einzig die Coaching Zone dürfte in New York, wo er zuletzt Trainer war, größer gewesen sein. Der vierte Offizielle musste Struber gleich einmal ermahnen, da er diese mehrmals verlassen hatte.

FUSSBALL BUNDESLIGA / 2. RUNDE: RED BULL SALZBURG - WSG TIROL

Der Coach nahm in der Startelf zwei Änderungen vor: Simic stürmte für den verletzten Ratkov, Bidstrup durfte statt Nene ran, feierte sein Startelf-Debüt. Am Spiel der Hausherren hat sich auch unter neuer Leitung – wie erwartet – nicht viel geändert. Des neuen Trainers Lieblingswort – so zumindest der Eindruck nach seinen ersten Auftritten – war seiner Mannschaft Befehl: "proaktiv". Salzburg kombinierte von Beginn an gefällig, zeigte sich lauffreudig. Wenn der Ball einmal verloren ging, dauerte es meist nur wenige Sekunden, bis das Spielgerät wieder in den eigenen Reihen war.

Die Gäste versuchten hinten dichtzumachen, nach vorne gab es kaum Kombinationen, die über mehr als zwei Stationen gingen. Für das erste Highlight sorgte Salzburgs Youngster Konate, der den Ball nach perfekter Forson-Flanke spektakulär per Kopf über die Linie beförderte. Der Treffer zählte allerdings nicht, Konate stand knapp im Abseits (12.).

Salzburg dominierte, schaffte es jedoch kaum, gefährliche Chancen zu kreieren. Auf der anderen Seite tauchte Prelec wie aus dem Nichts plötzlich alleine vor Tormann Schlager auf, sein Haken war jedoch zu weit (39.).

Siege für die Austria und Salzburg, Last-Minute-Drama in Linz

Standard als Dosenöffner

Der Seitenwechsel änderte nichts am Bild: Die Tiroler blieben nach vorne erschreckend schwach, standen hinten jedoch stabil. Salzburg spielte gefällig, nur der letzte Pass wollte nicht ankommen. Also musste eine Standardsituation als Dosenöffner her: Kjaergaards Corner kam perfekt Richtung kurze Ecke und Konate vollendete per Kopf zum 1:0 (57.). Die längst fällige Führung war da, was auch Debütant Struber an der Seitenlinie freute.

Siege für die Austria und Salzburg, Last-Minute-Drama in Linz

War der Widerstand der Gäste damit gebrochen? Salzburg versuchte jedenfalls, die Schlagzahl zu erhöhen, tat sich aber weiter schwer, Chancen herauszuspielen. Die WSG attackierte jetzt ein bisschen früher – was den Hausherren mehr Platz gab. Forsons Distanzschuss war leichte Beute für Stejskal (73.). Am Ende boten sich gute Chancen, Konate sorgte schließlich für die endgültige Entscheidung (87.). Nene traf in der Nachspielzeit noch zum 3:0 (94.).

Doch noch Festspielstimmung bei Strubers Debüt.

  • SCHAUPLATZ LUSTENAU

Wer einen Gruber hat, dem fällt etwas ein. Nach Banja Luka war die Austria aus Wien via Friedrichshafen nach Lustenau geflogen, um im Liga-Duell der Austrias drei Punkte ins Gepäck nach Wien einzusacken. Das ist mit einem überzeugenden 2:0 gelungen, ehe man kommende Woche schon wieder den Fokus auf den Europacup und Legia Warschau richten muss.

AUSTRIA LUSTENAU – AUSTRIA WIEN 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 (28.) Gruber, 0:2 (72.) Gruber.
Gelbe Karten: Keine bzw. Huskovic, Galvao, Ranftl, Gruber.
Lustenau: Schierl – Mätzler (64. Tiefenbach), Maak, Grujcic - Anderson, Grabher (72. Rhein), Surdanovic (78. Cisse), Diallo (71. Berger) - Fridrikas, Schmid, Diaby.
Austria Wien: Früchtl - Handl, Plavotic, Galvao - Ranftl, Braunöder, Fischer (62. Holland), Polster (65. Potzmann) - Gruber (88. Guenouche), Huskovic (62. Kani), Fitz (61. Jukic).

Die Wiener zeigten sich von Beginn an aktiv und in allen Belangen überlegen, gleich ob es im Ländle schüttete wie aus Kübeln, oder ob knapp danach wieder die Sonne vom blauen Himmel strahlte. Vor allem besagter Andreas Gruber spielte sich ins Rampenlicht. Zunächst vergab er noch ein, zwei tolle Chancen, ebenso wie Polster, der einen Stanglpass von Ranftl aus einem Meter ins Publikum knallte.

Doch dann brachte Gruber die Wiener im Stile eines echten Mittelstürmers, wie der abgewanderte Haris Tabakovic einer ist, mit 1:0 in Führung. Eine Unachtsamkeit servierte Lustenau die Chance auf den Ausgleich, weil Galvao Fridrikas legte. Der Gefoulte schoss den Elger, doch Goalie Früchtl pflückte den Ball.

FUSSBALL BUNDESLIGA / 2. RUNDE: SC AUSTRIA LUSTENAU - FK AUSTRIA WIEN

Ungefährdet

Auch nach dem Wechsel gingen die Gruber’schen Festspiele weiter, nach einer vergeben Chance sorgte er mit dem 2:0 für die Entscheidung. Jukic hätte per Elfmeter erhöhen können, hätte er ihn nicht so schlecht geschossen. Einerlei, der Sieg der Favoritner war nie wirklich gefährdet.

Auch wenn Gruber die Effizienz eines Torjägers an den Tag legte, sucht man einen Tabakovic-Nachfolger. Für Trainer Michael Wimmer passt Alexander Schmidt, ehemals LASK und SKN St. Pölten), durchaus ins Profil. „Er bringt einiges mit, was wir brauchen.“ Und die Austria braucht in den kommenden Wochen Tore.

  • SCHAUPLATZ LINZ

Neues Stadion, erstes Heimspiel als Aufsteiger – Blau-Weiß aus Linz erlebte ein Wellenbad der Gefühle. Erst der frühe Treffer, denn Diakite räumte Pirkl rustikal im Strafraum um – Koch verwertete den Elfer trotz Ausrutschers (4.). Dann die kalten Duschen innerhalb von fünf Minuten.

BLAU-WEISS LINZ – TSV HARTBERG 3:3 (1:2)
Tore:
1:0 (4., Elfmeter) Koch, 1:1 (30.) Entrup, 1:2 (35.) Lang, 1:3 (75.) Prokop, 2:3 (84.) Ronivaldo, 3:3 (86.) Gölles.
Gelbe Karten: Strauss, Krainz, Maranda, Pirkl bzw. Diakite, Prokop.
BW Linz: Schmid - Maranda, Fa. Strauss, Mitrovic – Windhager (46.- Gölles), Krainz (82. Brandner), Koch, Pirkl – Mensah (69. Feiertag), Ronivaldo, Hofer (46. Noß).
Hartberg: Sallinger - Heil, Komposch, Bowat (82. Steinwender), Pfeifer - Diakite, Kainz – Lang (73. Urdl), Providence (61. Frieser), Prokop – Entrup (82. Lemmerer).

Erst wurde Entrup von Strauss halbherzig attackiert – der Hartberger schoss gezielt ein (30.). Dann setzte Prokop wieder Entrup ein, der Lang den Führungstreffer auflegte. Vor der Pause hatte Providence das 3:1 auf dem Elferpunkt, schoss aber schlecht. Das 3:1 fiel aber doch – in der 75. Minute durch Prokop.

Doch Ronivaldo ließ nach Hartberg-Patzer im Aufbauspiel mit dem Anschlusstreffer Hoffnung aufkommen (84.). Dann wurde Prokop der Ball abgenommen, Gölles schoss den Ausgleich – Schiri Weinberger entschied nicht auf Foul. Die Hartberger verjuxten wie in der Vorwoche einen Zwei-Tore-Vorsprung.

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