Nach Vaduz-Blamage: Rapid unterliegt Sturm, Feldhofer bleibt Trainer
Rapid kämpfte, Rapid zeigte ein anderes, besseres Gesicht als bei der Blamage gegen Vaduz. Und stand doch auch gegen Sturm mit leeren Händen da. Die Grazer siegten dank eines späten und umstrittenen Elfertores 2:1. Trotz eigentlich ansprechender Leistung wird es nun für Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer sehr eng.
Vorerst wird der Steirer von Sportchef Zoran Barisic im Amt bestätigt. Das Cupspiel in Allerheiligen ist allerdings ein absoluter Pflichtsieg.
RAPID WIEN – STURM GRAZ 1:2 (1:1)
Tore: 1:0 (15.) Kühn, 1:1 (24.) Wüthrich, 1:2 (86., Strafstoß) Horvat.
Rote Karte: Moormann (84.).
Gelbe Karten: Auer, Koscelnik, Wimmer, Zimmermann, Pejic bzw. Prass, Gazibegovic.
Rapid: N. Hedl - Koscelnik, Querfeld (68. Wimmer), Moormann, Auer - Kerschbaum, Pejic - Kühn, Greil (80. Zimmermann), Grüll – Burgstaller (68. Druijf).
Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic, Wüthrich, Borkovic, Dante (88. Schnegg) – Hierländer (61. Affengruber), Gorenc-Stankovic, T. Horvat, Prass (46. Ljubic) – Lang (46. Fuseini), Sarkaria (72. Emegha).
Das Vorspiel begann mit kleineren Reibereien vor dem Stadion und mit Pfiffen der Rapid-Fans drinnen. Aber das eingespielte Rapid-Lied klang alles andere wie ein Trauerlied. Und die eigenen Spieler wurden dann dennoch bejubelt, als wären sie die Unschuldigen dieser Misere. Immerhin brachte Trainer Feldhofer gegenüber der Vaduz-Blamage fünf Neue, auch, weil Demir wegen Knöchelproblemen und Hofmann aufgrund einer Gehirnerschütterung spieluntauglich waren.
Die 19.200 Zuschauer spürten vom Anpfiff weg, dass es den elf Spielern um (auch notwendige) Wiedergutmachung ging (drei Eckbälle in den ersten zwölf Minuten). Und deshalb war der Führungstreffer nach einer Viertelstunde, entsprungen aus einer Kombination zweier Neuerwerbungen, auch verdient. Greil bediente Nicolas Kühn ideal, der Deutsche zog auf und davon und bezwang auch Siebenhandl.
Blutender Querfeld
Sturms Defensive glänzte allerdings als Begleitschutz. Die dieses Mal weniger aggressiv, dafür ungewohnt nervös auftretenden Grazer brauchten Anlaufzeit, in der 23. Minute vergab Horvat eine Chance. Der resultierende Eckball landete bei Sarkaria, dessen Volley fälschte Verteidiger Gregory Wüthrich ins Tor ab – 1:1 (25.). Rapid hatte die besseren Möglichkeiten. Nach einem Patzer von Siebenhandl schoss Grüll aus drei Metern drüber.
Nach der Pause brachte Sturm-Trainer Christian Ilzer den jungen Fuseini, der etwas übermotiviert für verletzungsbedingte Unterbrechungen sorgte: Querfeld musste blutend raus. Generell war Hälfte zwei mit nur wenigen spielerischen Glanzlichtern gesegnet, dafür prägten viele Fouls das Spiel, weil Sturm aggressiver auftrat.
Es sah nach einem logischen Remis aus, da zeigte Referee Jäger nach einem Duell zwischen Moormann und Emegha auf den Elferpunkt und dem Rapidler Rot. Eine umstrittene Entscheidung, weil Emegha zuerst gedrängt hatte und dann leicht fiel. Der VAR reagierte nicht.
Der slowenische Neuzugang Tomi Horvat verwandelte zum Sieg (86.).
- SCHAUPLATZ INNSBRUCK
Thomas Silberberger hätte sich sein 100er-Jubiläum in der Bundesliga anders vorgestellt: Ausgerechnet gegen das zuvor sieglose Schlusslicht aus Wolfsberg kassierte die WSG Tirol eine 1:3-Niederlage.
WSG TIROL – WAC 1:3 (1:1)
Tore: 1:0 (5.) Rogelj, 1:1 (15.) Jasic, 1:2 (60.) Boakye, 1:3 (89.) Ballo.
Gelbe Karten: Stumberger, Blume bzw. Piesinger, Baribo, Novak.
Tirol: F. Oswald - Sulzbacher, Bacher (75. Forst), Behounek, Stumberger, Schulz (84. Ranacher) – Rogelj (84. Tomic), Müller (61. Naschberger), Blume – Prelec (61. Rinaldi), Prica.
WAC: Bonmann - Jasic, Novak, Piesinger, Schifferl, Anzolin - Omic, Leitgeb, Kerschbaumer (56. Boakye)- Vergos (56. Vizinger), Baribo (74. Ballo).
Für die Wattener begann das Spiel wie gewünscht: mit einem Geschenk der Kärntner. Anzolin hoppelte auf der Mittellinie der Ball über den Fuß, dahinter lief Rogelj alleine auf das Tor zu und machte es (5.). Mit der Führung wurde das Spiel der Tiroler nicht sicherer. Angetrieben vom starken Adis Jasic wurden die Gäste stärker und kamen bald zum Ausgleich. Jasic traf von rechts zum 1:1 (15.).
In der zweiten Hälfte spielte der WAC diszipliniert und presste WSG hoch an. Somit kamen die Tiroler nicht kontrolliert in die Angriffszone. Und im Umschalten ging es dann ganz schnell: Vor dem Treffer zum 2:1 durch den eingetauschten Boakye (60.) lief der Ball nur über drei Stationen vom Tormann weg. Nach einem Stangentreffer von Vizinger (82.) traf der eingewechselte Ballo dank guter Vorarbeit von Boakye zum 3:1 und zum ersten Saisonsieg.
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