Torfestival ohne Happy End: Austria Wien vergibt Sieg in Klagenfurt
Am Ende konnte Klagenfurt aufgrund der Spieldramaturgie mit dem Remis etwas besser leben als die Wiener Austria. Denn die Gäste hatten schon den Sieg vor Augen, schenkten von den drei vermeintlichen Punkten im Finish aber noch zwei her. Nach einem Spiel mit Licht und Schatten stimmte auch das Resultat nicht.
AUSTRIA KLAGENFURT – AUSTRIA WIEN 3:3 (1:1)
Tore: 1:0 (3.) Pink, 1:1 (45.+4) Braunöder, 2:1 (46.) Rieder, 2:2 (53.) Ranftl, 2:3 (76.) Keles, 3:3 (87., Strafstoß) Irving.
Gelbe Karten: Pink, Blauensteiner, Rieder bzw. Ranftl, Teigl.
Klagenfurt: Menzel – Wernitznig (46. Blauensteiner), Mahrer, N. Wimmer, Schumacher (83. Doric) - Cvetko, Irving, Gkezos (78. Benatelli) – Karweina (70. Moreira), Pink (46. Arweiler), Rieder.
Austria: Früchtl - Ranftl, Koumetio, Mühl, Galvao, Martins – Gruber (71. Teigl), Braunöder, Fischer (70. Holland), Fitz (82. Djuricin) – Vucic (61. Keles).
Die Austria war nach ihrem missglückten Europacup-Abenteuer direkt von Istanbul nach Klagenfurt gereist, um Zeit und Kräfte zu sparen für das Liga-Duell mit der Austria aus Kärnten. Recht müde und verschlafen wirkten die Wiener, als man – geistig noch nicht richtig auf dem Platz – schon nach zwei Minuten das 0:1 hinnehmen musste.
Verteidiger Koumetio servierte mit einem Fehlpass den Klagenfurtern das Spielgerät, die es nach einem flotten Konter durch Pink im Austria-Tor zur Führung unterbrachten. Austria-Kapitän Mühl leistete dabei beim Torschützen begleitende Dienste.
Traumtor
Die Austria hatte zwar in der Folge öfter den Ball, wusste jedoch lange Zeit damit recht wenig anzufangen. Der Spielaufbau gestaltete sich behäbig und langsam, es fehlte der Zug nach vorne und die zündende Idee. Ranftl hätte mit dem Ausgleich für mehr Ruhe sorgen können, doch er scheiterte aus wenigen Metern. Die Klagenfurter lauerten auf Umschaltmomente und wirkten lange Zeit gefährlicher als die Gäste.
Aber die glichen mit der ersten richtig gelungenen Aktion wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff aus. Ein Traumpass von Fitz auf Braunöder, der den Ball mit der Brust mitnahm und per Drehschuss sehenswert traf. Ein Traumtor zu einem nahezu idealen Zeitpunkt.
Doch die Austrianer begannen die zweite Hälfte genauso wie die erste, nämlich mit einem kollektiven Schläfchen, das Rieder zum 2:1 für Klagenfurt zu nutzen wusste. Nur 46 Sekunden nach Wiederanpfiff ließen sich die Wiener abermals übertölpeln.
Unterhaltung
Diesmal zeigten sie aber viel früher eine Reaktion und stellten ihre Vorliebe für wunderschöne Treffer unter Beweis. Nach einem Eckball konnte Klagenfurt den Ball klären, allerdings zum lauernden Ranftl, der volley abzog und punktgenau ins lange Eck zum 2:2 traf (53.).
Die Austria hatte nun mehr vom Spiel und konnte eine Unachtsamkeit der Kärntner ausnutzen. Teigl setzte sich durch, sein Zuspiel verwertete der eingewechselte Keles zum 3:2, aber nicht zum Sieg. Denn Klagenfurt erhielt nach Intervention des VAR einen Elfmeter zugeschrieben, den Irving zum 3:3 verwandelte.
Bei den Wienern zehrte sicherlich der Europacup an den Kräften, die Moral stimmte jedenfalls.
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