Hosiner schießt die Austria zum Sieg

Panini ist gestern, das Heute gehört dem elektronischen Pickerl-Album der Austria unter 2stic.com/fkaustriawien. Auf der Tauschbörse wird ein Jun angeblich für sieben Leovac gehandelt, für einen Hosiner gibt’s aktuell drei Kienast. Der Wert eines Gorgon oder Grünwald ist mit dem Spiel gegen Ried sicherlich gestiegen.

Hürdenlauf

Auf dem Weg zum Meistertitel gilt es für die Austria noch vier Stolpersteine zu überwinden. Die Hürde Ried nahm man in der Generali Arena vor 11.078 Zuschauern, die für eine tolle Stimmung sorgten. Beim 3:1 kam der Tabellenführer nie wirklich ins Straucheln.

Als hätte die mutige Ansage des Trainers den Spielern Beine gemacht. Peter Stöger hatte sich am Freitag klar geoutet: „Wir werden Meister.“ Die Austrianer gingen aggressiv zu Werke. Und Präsident Wolfgang Katzian, gewandet in ein modisch-violettes Polo-Shirt, durfte schon nach vier Minuten ausgelassen jubeln. Nach einem Jun-Freistoß wurde ein Schuss von Mader abgeblockt, der Ball fiel Hosiner vor die Füße. Der Torjäger ließ sich nicht zwei Mal bitten und stellte auf 1:0.

Die Austria verabsäumte es zunächst mit einem weiteren Tor nachzusetzen. Weil auch auf der anderen Seite Ried nicht locker ließ. Die Gäste wurden vor allem mit hohen Bällen, bei denen die Austria-Defensive kleine Unsicherheiten offenbarte, immer wieder gefährlich. Goalie Lindner rettete gegen Zulj mit einem tollen Reflex.

Als hätten die Wiener in der Pause einen Zaubertrank geschlürft, wirbelten sie nach dem Wechsel drauf los. Nach vier Minuten bediente Grünwald besonders elegant Hosiner, doch der verstolperte. Wenig später präsentierte er nach Traumpass von Jun wieder gewohnte Qualitäten und schlenzte den Ball zum 2:0 ins lange Eck (53.). Saisontor Nummer 29. „Ich habe gewusst, dass ich wieder zu meinen Chancen kommen werde“, sagte der Goalgetter.

Entscheidung

Die Austria spielte souverän auf, hatte Ried absolut im Griff. Und kam völlig verdient zum dritten Tor: Grünwald auf Jun, der trifft aus extrem spitzem Winkel. Den Schlusspunkt setzte jedoch Ried mit dem 3:1 – Gartler schlug mit einem sehenswerten Schuss zu. Am Ende waren beide Trainer zufrieden. „Unsere Leistung war in Ordnung, nur haben wir zu leicht die Gegentore erhalten“, analysierte Rieds Michael Angerschmid. Peter Stöger freute sich: „Dieser Sieg war wichtig für uns, ich bin zufrieden. Vor allem mit der zweiten Hälfte.“

Bilder vom Bundesliga-Samstag

FK Austria Wien - SV Ried 3:1 (1:0)

Peter Stöger (Austria-Trainer): "Nach einer starken Anfangsphase hat uns Ried Probleme bereitet, wir haben in der Pause einiges korrigieren müssen. Mit der Leistung nach der Pause bin ich sehr zufrieden, das war heute ein ganz wichtiger Sieg. Ich traue meiner Mannschaft zu, die restlichen notwendigen Punkte zu holen. Wenn die Spielverläufe normal sind, dann schaffen wir das. Wir haben große Möglichkeiten und diese werden wir auch nutzen."

Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Speziell erste Hälfte haben wir sehr gut gespielt, im Großen und Ganzen war die Leistung sehr passabel. Einziger Kritikpunkt ist, dass wir wieder einmal sehr billige Tore kassiert haben. Wir haben jetzt viermal gegen die Austria verloren, sie haben einfach mehr finanzielle Möglichkeiten und mehr Qualität. Die Austria spielt ein überragendes Jahr, aber wir werden am Mittwoch alles versuchen."

Philipp Hosiner (Austria-Doppel-Torschütze): "Bei uns gibt es kein Nervenflattern, wir haben nach wie vor einen guten Punktepolster. Dass ich jetzt länger nicht getroffen habe, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich habe gewusst, dass ich wieder Chancen kriegen werde und der Ball auch wieder ins Tor gehen wird. Ried ist eine starke Mannschaft und hat null Punkte gegen uns gemacht, das zeugt von unserer Qualität."