Ligareform: Entscheidung beim Cupfinale

Stein des Anstoßes: Ein KURIER-Interview mit Christian Ebenbauer.
Der KURIER hat die Bundesliga mit 13 Ländern verglichen, deren Ligen als Vorbilder gelten könnten.

Jahrelang wurde diskutiert, warum sich in Österreich nichts ändern kann. Obwohl eine Reform im Profifußball eigentlich nötig wäre.

Seit dem KURIER-Interview von Christian Ebenbauer, in dem der Bundesliga-Vorstand erklärt hat, dass Österreich aus wirtschaftlichen Gründen nur noch "eine Profiliga mit 12, maximal 14 Vereinen verträgt", geht es ganz unösterreichisch schnell.

ÖFB-Präsident Leo Windtner und Bundesliga-Präsident Hans Rinner sprachen sich im KURIER für die Reform aus. Ebenfalls innerhalb einer Woche legte Austria-Manager Markus Kraetschmer – als Liga-Netzwerker ein Schwergewicht in der Diskussion – auf laola1.at in deutlichen Worten nach.

Die Botschaft ist klar: Bis zum 30. Juni soll das Ende der zweiten Spielklasse als Profiliga beschlossen und das neue Ligenformat verabschiedet werden, damit bereits ab der Saison 2017/’18 alles anders wird.

Der nächste Schritt erfolgt rund um das Cup-Finale am 19. Mai. "Wir organisieren gerade eine Klubkonferenz in Klagenfurt. Wenn es eine Mehrheit für die Reform schon ab 2017/’18 gibt, wird es auch noch im Mai einen Termin mit dem ÖFB und den neun Landesverbänden geben", bestätigt Ebenbauer dem KURIER.

Reformwillig

In Klagenfurt geht es also in nicht einmal zwei Wochen um die Zukunft von Österreichs Fußball. Es zeichnet sich die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit unter den 19 stimmberechtigten Vereinen ab (Liefering verzichtet). Nur wenige Klubs wie der langjährige Zweitligist Lustenau befürchten, dass sie als Verlierer übrig bleiben würden.

Ein Blick quer durch Europa zeigt, dass es unzählige Varianten gibt. Der KURIER hat die Bundesliga mit 13 Ländern verglichen, die ähnliche Voraussetzungen haben oder deren Ligen als Vorbilder gelten könnten (siehe Grafik unten). Von zehn, über zwölf, 14, 16 und 18 Klubs ist alles vertreten. Mit oder ohne Play-off.

"Wir diskutieren einige Modelle, die sinnvoll und umsetzbar sind", sagt Ebenbauer. Beim Format-Basteln eingebunden ist das stimmberechtigte Liga-Präsidium, also neben Rinner und Kraetschmer auch Kapfenbergs Präsident Erwin Fuchs als Sprachrohr der Zweitligisten.

Als Deadline galt bisher der 30. Juni. "Da auch der ÖFB voll eingebunden ist, sehe ich eher den EM-Start – also den 10. Juni – als Deadline", meint Ebenbauer.

Ligareform: Entscheidung beim Cupfinale

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