Austrias Jun erlegt Wacker Innsbruck

Doppeltorschütze: Tomas Jun (Mitte)
Der Tscheche trifft beim 2:1-Heimsieg gegen das Schlusslicht doppelt.

Ende gut, alles gut. Bei der Austria gibt man sich ob der aktuellen Situation bescheiden, daher freut man sich über einen knappen Heimsieg gegen den Tabellenletzten aus Innsbruck. Von Glanz keine Spur. Einerlei, weil nur die drei Punkte zählen im Kampf um einen Europacup-Platz.

Herbert Gager gab sein Heim-Debüt als Austria-Trainer und wartete gleich mit einer kleinen Überraschung auf. Denn Alexander Gorgon gab bei den Violetten sein Comeback. Zum ersten Mal seit dem 17. August 2013 durfte er nach seiner schweren Verletzung wieder auf der rechten Flanke den Wirbelwind spielen.

Ob es an ihm lag, dass die Austria gewann? Oder doch an Aleksandar Dragovic, der als interessierter Beobachter auf der Tribüne saß, weil er mit seinem Klub Dynamo Kiew derzeit kein Spiel austragen kann und ohnehin nach Klagenfurt zum Nationalteam muss?

Guter Start

Den Austrianern merkte man von Anpfiff weg das Bemühen an, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Verscheuchen wollte man sie, die Verunsicherung der letzten Wochen. Wiederfinden wollte man die spielerische Linie, mit der man Gegner in die Knie zwingen kann. Man erzwang sogar einen günstigen Spielverlauf, weil Jun die Überlegenheit seiner Mannschaft in ein Tor ummünzte. Mit einem schönen Schuss brachte er den Meister in Front (21.).

Welch leichtes Spiel hätte die Austria gehabt, hätte De Paula wenig später nach Vorarbeit von Jun aus kurzer Distanz getroffen. Aber warum einfach, wenn man es sich wieder schwer machen kann? Die Austria setzte nicht nach, vielleicht wollte man die Gäste aus Innsbruck mitspielen lassen. Wenn sie schon von so weit angereist waren.

Und die Tiroler nahmen das Gastgeschenk auch an, kamen aus dem Nichts durch Wernitznig zur ersten Chance und in der 34. Minute durch Ji-Parana gar zum Ausgleich. Sehenswert war er, der Schuss aus 25 Metern, der sich via Latte ins Tor pendelte.

Und plötzlich waren sie wieder da, die violette Verunsicherung auf dem Feld und der Unmut auf den Tribünen. Hoffnung keimte in der 55. Minute auf, als Hamzic mit Gelb-Rot vorzeitig duschen durfte, und die Austria 35 Minuten lang in numerischer Überzahl agierte. Fast logisch, dass sich das Geschehen fortan in der Innsbrucker Hälfte abspielte.

Aber erst in der 76. Minute wurden die Wiener zwingend, als Jun einen Fehler von Milosevic zum erlösenden 2:1 nützte. Was hatte Gager am Freitag noch gemeint? Es wäre ihm auch ein dreckiger Sieg Recht. Bitte schön, er hat ihn bekommen.

FK Austria Wien - FC Wacker Innsbruck 2:1 (1:1)

Wien, Generali Arena, 8.477, SR Eisner.


Torfolge: 1:0 (21.) Jun
1:1 (34.) Ji-Parana
2:1 (76.) Jun

Austria: Lindner - Dilaver, Rogulj, Rotpuller, Suttner - Holland, De Paula (61. Horvath) - Gorgon (55. Kamara), Jun, Salamon - Hosiner (81. Kienast)

Innsbruck: Safar - Bergmann, Siller, Kofler (72. Piesinger), Hauser - Hamzic, Ji-Parana - Hinterseer, Milosevic, Wernitznig (46. Schütz) - Edomwonyi (58. Gründler)

Gelb-Rote Karte: Hamzic (55., wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Rogulj, Jun

Tabelle

Herbert Gager (Austria-Trainer): "Der erste Sieg im Frühjahr ist gelungen, das ist sehr wichtig für uns. Spielerisch haben wir uns schwergetan, darüber braucht man nicht diskutieren. Aber die Mannschaft hat alles versucht und ist dafür belohnt worden. Der Ausschluss hat uns sicher geholfen, wir konnten dann mehr Druck aufbauen."

Andreas Schrott (Wacker-Co-Trainer): "Es war ein Spiel wie die letzten vier davor auch schon. Spielerisch sind wir auf Augenhöhe mit dem Gegner, wenn nicht sogar besser. Wir strafen uns aber selbst mit unseren Fehlern. Einer führt zur Gelb-Roten Karte, der andere zum entscheidenden Tor für die Austria. Aber wir müssen weiterarbeiten. Spielerisch und kämpferisch sind wir mit den anderen auf einem Level."

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