1:4 - Sturm bläst ein eisiger Wind entgegen
Viel hatte sich Sturm erwartet, am Ende versteckte sich der Generalmanager Goldbrich in der Tiefgarage und die Mannschaft in der Kabine. Sturm verlor gegen den WAC 1:4. Und die Verantwortlichen mussten sich vor aufgebrachten Fans schützen. Dabei hätten sich einige das Szenario erspart, hätten manche nach den schlechten Monaten den Hut genommen. Allen voran die Vereinsleitung. Freilich, auch die Mannschaft hat im Frühjahr noch nicht gewonnen.
Christian Gratzei hütete erstmals seit 21. September wieder Sturms Tor und erhielt schon nach sieben Einsatz-Minuten den ersten Gegentreffer – Gotal nutzte eine Unsicherheit von Gratzeis Vorderleuten. Nur 14 Minuten später traf Neuzugang Peter Zulj aus einem abgefälschten Schuss zum 2:0. Einzig Weber gefiel und wurde mit dem 1:2 belohnt. Baldauf und Seebacher sorgten aber für den Endstand.
Freilich: Schiedsrichter Ouschan übersah ein Hands von Hüttenbrenner im Strafraum, zudem klebt bei Sturm das Pech an den Fersen bzw. Köpfen. Vujadinovic traf nur die Latte.
Sturms Europacup-Hoffnung ist gestorben, nach dem Titel 2011 ist viel falsch gelaufen. Es riecht nach Neubeginn. Und in Wolfsberg verlängerte Trainer Kühbauer vorzeitig bis Sommer 2015.
Bilder vom Bundesliga-Samstag
UPC-Arena, 6.373, SR Ouschan.
Torfolge: 0:1 ( 7.) Gotal
0:2 (21.) P. Zulj
1:2 (28.) M. Weber
1:3 (53.) Baldauf
1:4 (80.) Seebacher
Sturm: Gratzei - Todorovski, Madl (46. Dudic), Vujadinovic, Klem - P. Wolf (46. Djuricin), M. Weber, T. Kainz (67. Schloffer), F. Kainz - Beichler, Beric
WAC: Dobnik - Standfest, Sollbauer, Rnic, Baldauf - Hüttenbrenner, Schwendinger - Kerhe, P. Zulj (72. Silvio), Gotal (77. Seebacher) - Falk (88. Jacobo)
Gelbe Karten: Keine bzw. Gotal, Rnic
Darko Milanic (Sturm-Graz-Trainer): "Es war eine bittere Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten. Nach dem 0:2 waren wir am Drücker, haben das Spiel in der Hand gehabt, mit ein bisschen mehr Glück hätten wir den Ausgleich gemacht, aber wir haben dann wieder ein leichtes Tor durch einen Eckball bekommen. Wir spielen ohne System, ohne Geduld. Es ist nicht das erste Mal, dass wir die Nerven verlieren nach einem Tor, was dann gleich zum zweiten Tor führt. Durch solche Fehler werden wir immer wieder bestraft. In einigen Momenten ist zu wenig Qualität da."
Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "Natürlich gibt es nichts Schöneres als einen 4:1-Sieg in Graz. Es ist schön für die Mannschaft, wenn sie nach Graz fahren kann in dem Wissen, dort gewinnen zu können. Das habe ich den Spielern vorher auch gesagt. Die zwei Mannschaften sind auf einem ähnlichen Niveau, der Spielverlauf hat für uns gesprochen, durch das schnelle 1:0 und 2:0. Danach haben wir das Spiel komplett aus der Hand gegeben, waren inaktiv, ich weiß nicht, wie es ausgegangen wäre, wenn wir das 2:2 bekommen hätten. Nach dem 3:1 hatte Sturm zwar mehr Ballbesitz, aber es war zu wenig da. Unser Spiel war bis auf die 15 Minuten vor der Pause in Ordnung."
Gerhard Goldbrich (Sturm-Graz-General-Manager): "Wenn man sich das Spiel angeschaut hat, gibt es viel aufzuarbeiten. Es ist einfach enttäuschend, wir haben wieder dumme Tore gekriegt, dumme Stellungsfehler gemacht und Torchancen gehabt ohne Ende. Die Emotion und Leidenschaft, die die Leute, die im Verein arbeiten, haben, fehlt der Mannschaft. Wir müssen uns jetzt aus dem Strudel herausziehen. Für den Trainer hat es gar keine Auswirkungen, Darko Milanic steht außer Frage."
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