Rapid: Knallkörper-Attacke gegen Entrup

Rapid bedankte sich bei 99,9 Prozent der Fans für eine tolle Atmosphäre.
Um ein Haar wäre Athletiktrainer Steinbichler von dem Böller getroffen worden.

Zu einem skandalösen Zwischenfall kam es am Donnerstagabend nach Rapids souveränem 3:0-Sieg in der Europa-League-Quali gegen Torpedo Schodsina.

Athletiktrainer Alexander Steinbichler absolvierte rund 30 Minuten nach Spielende mit den nicht zum Einsatz gekommenen Spielern einige Übungen, als ein Knallkörper in Richtung Neuzugang Maximilian Entrup geworfen wurde. Getroffen hätte der Knallkörper um ein Haar aber den Athletiktrainer.

Der SK Rapid ging am Freitagvormittag mit dem Vorfall an die Öffentlichkeit, verurteilte ihn "aufs Allerschärfste".

"Absolut inakzeptabel"

"Das Abfeuern von Knallkörpern, noch dazu in Richtung von Spielern oder Trainern, ist absolut inakzeptabel. Auch wenn dieser Vorfall glücklicherweise glimpflich endete, muss der noch unbekannte Täter mit Konsequenzen rechnen. Die Verantwortlichen beim SK Rapid werden umgehend, auch mittels Auswertung der Videoüberwachung, versuchen, diesen zu identifizieren und wenn dies einwandfrei gelingt, selbstverständlich ein Hausverbot aussprechen. Gewalt wird beim SK Rapid in keinster Weise akzeptiert und wer mit dem Abfeuern eines Knallkörpers in Richtung anderer Menschen, egal ob anderer Fans, gegnerischer oder gar eigener Akteure, eine Verletzung in Kauf nimmt, ist beim Rekordmeister fehl am Platze", heißt es in der Stellungnahme.

Entrup hat seit dem Meisterschaftsauftaktspiel am 23. Juli dieses Jahres einen schweren Stand bei den Rapid-Ultras. Diese hatten damals dem im Sommer vom Erste-Liga-Verein FAC verpflichteten Stürmer wegen dessen Austria-Fan-Vergangenheit Mitte der zweiten Hälfte beim 5:0-Sieg gegen die SV Ried offen mit folgendem Transparent gedroht: "M. Entrup - Die Grüne Hölle wird für dich zum Inferno!"

Entrup, der am 25. Juli 19 Jahre alt wurde, spielte drei Jahre lang für die Austria-Jugend, bevor er im Spätsommer 2012 nach Floridsdorf gewechselt war. Der U19-Teamspieler war in seiner Jugend auch Mitglied im Austria-Fanclub Inferno, darauf nahmen die Ultras Bezug mit ihrem Transparent.

"Sprechen sehr oft über dieses Thema"

Rapid-Trainer Mike Büskens hat sich betroffen gezeigt. "Entrup hat von uns alle Unterstützung, die er braucht. Wir sprechen mit ihm sehr oft über dieses Thema", sagte der Deutsche unmittelbar vor der Freitagvormittag-Einheit, an der erstmals der georgische Neuzugang Giorgi Kvilitaia teilnahm, dem ORF.

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