Bedeutungslos und spektakulär: 3:3 zwischen England und Deutschland
Knapp 80.000 Zuschauer waren ins Wembley Stadium in London gekommen um den finalen Schlager der Gruppe 3 zwischen England und Deutschland zu sehen. Sie werden ihr Kommen nicht bereut haben. Denn im Duell der Nachzügler sahen sie nicht weniger als sechs Treffer – alle in der zweiten Hälfte. Aber auch ein Remis, das letztlich keinem der beiden Teams Selbstvertrauen für die näher rückende WM-Vorbereitung bringen wird.
In der Gruppe liegen die beiden Fußball-Großmächte abgeschlagen hinter dem nicht für die WM qualifizierten Europameister Italien (nach dem 2:0 am Montag gegen Ungarn Finalteilnehmer in der Nations League) und eben den Ungarn. Die Italiener sind übrigens auch Testgegner von Österreich am 20. November in Wien.
Die Partie in London begann mit einer Trauerminute für die verstorbene Königin Elisabeth II., die englischen Nationalteam-Fans sangen erstmals „God Save The King“. Die Deutschen gaben eine 2:0-Führung innerhalb von nur elf Minuten aus der Hand, ehe der zweifache Torschütze Kai Havertz gerade noch das glückliche 3:3 (0:0) rettete.
Zufriedener Flick
„Es war ein guter Test. Ich nehme viele positive, aber auch ein paar negative Dinge mit“, sagte dennoch der deutsche Bundestrainer Hansi Flick und ergänzte: „Die erste Halbzeit war ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit haben wir es 20 Minuten ganz gut gemacht und verdient 2:0 geführt. Dann haben wir individuelle Fehler gemacht und schnell drei Tore gefangen. Das darf nicht passieren.“ Er lobte aber auch, dass seine Mannschaft noch einmal zurückgekommen sei.
58 Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel gegen Japan sah es danach aus, als würde Flick die Wiedergutmachung für das 0:1 gegen Ungarn gelingen. Ilkay Gündogan per Foulelfmeter (53. Minute) und Havertz (67.) sorgten vor 78.949 Zuschauern für eine klare Führung. Doch England bestrafte die folgenden Abwehrfehler und drehte durch Luke Shaw (72.), Mason Mount (75.) und Harry Kane (83., Foulelfmeter) die Partie, bevor Havertz der Ausgleich gelang (87.).
Duell der Nachbarn
Für das Finalturnier der Nations League sind Kroatien, Italien und die Niederlande qualifiziert. Am Dienstag wird der vierte Teilnehmer ermittelt. Im finalen Spiel in der Gruppe 2 kommt es zum direkten Duell zwischen Portugal und Spanien.
Die beiden Nachbarn dominierten bisher die Gruppe und machen sich das Finalticket nun untereinander aus. Die Portugiesen liegen mit zehn Punkten an der Spitze der Tabelle, gefolgt von Spanien mit acht Zählern. Somit würde bereits ein Unentschieden dem Team, rund um Superstar Ronaldo, reichen, um ins Finalturnier zu gelangen. Dort könnten sie ihren Titelgewinn von 2019 wiederholen.
Der dritte Sieger der Nations League wird im Juni 2023 ermittelt.
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