Barisic nach Rapid-Sieg: "Diese innere Unruhe verfolgt uns"

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA: SV GUNTAMATIC RIED - SK RAPID WIEN
Die Hütteldorfer schafften mit dem 4:1 in Wattens einen Befreiungsschlag, haben aber noch einen langen Weg vor sich.

Die Art und Weise des Befreiungsschlages war Rapid am Ende egal. Mit einem deutlich zu hoch ausgefallenen 4:1 zogen die Hütteldorfer am Dienstag bei der WSG Tirol ins Cup-Viertelfinale ein. Interimscoach Zoran Barisic wollte sein Händchen mit drei „Joker“-Toren nicht überbewertet wissen. Für wichtiger befand der als Nachfolger von Ferdinand Feldhofer eingesprungene Sport-Geschäftsführer nach seinem Comeback auf der Trainerbank den Aufstieg und die damit erhaltene Titelchance.

„Wir sind glücklich, dass wir weitergekommen sind. Wir sind in diesem Cup-Bewerb noch mittendrin statt nur dabei“, betonte Barisic. „Es ist eine Möglichkeit, einen Titel zu gewinnen. Das ist etwas, das wir anstreben.“ Cupsieger war Rapid zuletzt 1995, Meister zuletzt 2008. In der Liga liegt man nach nur einem Sieg aus den jüngsten fünf Spielen auf Rang sieben. Fünf Partien sind bis zur WM-Pause noch ausständig, am Samstag geht es gegen Austria Klagenfurt.

„Gott sei Dank haben wir keine Überstunden gemacht“, sagte Barisic nach dem Arbeitssieg in Wattens. „Es war nicht so klar, wie es am Ende des Tages vom Ergebnis her ausschaut.“ Vor der Pause hätte Rapid die Kontersituationen zu schlecht zu Ende gespielt. „Das war einfach diese innere Unruhe, die uns verfolgt. Das muss man irgendwie abschütteln, aber das dauert ein bisschen.“

Nur zwei Tage hatte Barisic nach der Trennung von Feldhofer Zeit, um die Mannschaft vorzubereiten. „Ich bin glücklich, es war ein schöner Sieg. Das tut sehr, sehr gut“, versicherte der 52-Jährige. Drei eingewechselte Akteure erzielten in den letzten 20 Minuten die entscheidenden Tore. „Die Jungs, die von der Bank gekommen sind, haben uns noch einmal Energie gebracht“, meinte Barisic. „Auch das ist ein ganz wichtiger Aspekt für unser Team. Das müssen wir beibehalten für die Zukunft.“

Christoph Knasmüllner stand überraschend in der Startformation, gab einen Assist. Nach Seitenwechsel kam Kapitän Christopher Dibon nach zahlreichen Verletzungen zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz in dieser Saison. „Wir sind eine Runde weiter, das war unser Ziel. Gerade nach dem Ereignis am Wochenende tut das der Mannschaft und dem Verein gut“, erklärte Dibon.

Barisic hatte das System auf ein 4-2-3-1 umgestellt. Neben gewissen taktischen Dingen hätte der Interimscoach seine Akteure aber vor allem daran erinnert, mit Spaß Fußball zu spielen, schilderte der als Solospitze aufgebotene Guido Burgstaller. „Er hat uns gut zugeredet, Mut zugesprochen.“ Dass 48 Stunden nach einem Trainerwechsel noch nicht alles zusammenpasse, sei normal, betonte der Kärntner. „Man hat gesehen, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben, dass es noch weit weg von optimal ist. Aber es tut gut, dass wir ein positives Erlebnis gehabt haben.“

Das strich auch Barisic hervor. „Mir ist es wichtig, dass wir mit einem Erfolgserlebnis nach Hause fahren. Am Schluss hat man gesehen, wie gut wir Fußball spielen können, wenn ein paar Blockaden gelöst sind. Wir werden anstreben dorthinzuarbeiten, dass wir das über einen längeren Zeitraum schaffen.“

WSG-Trainer Thomas Silberberger trauerte einer vergebenen Chance nach - nicht nur, weil Thomas Sabitzer beim Stand von 1:1 einen Elfmeter über die Latte jagte. Gerne hätte er die 3.150 Zuschauer beim kleinen Fußballfest in Wattens belohnt. Bundesliga-Heimspiele müssen die Tiroler im Tivoli Stadion in Innsbruck austragen. „Es ist schön, wenn man sieht, was in Wattens möglich ist. Ich rede da nicht von irgendeinem Lavendel. Wenn wir permanent im Gernot-Langes-Stadion spielen, haben wir vier bis sechs Punkte mehr jedes Jahr und spielen eine souveräne Bundesliga“, meinte Silberberger.

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