Barcelona gegen Real Madrid: Ein Klassiker mit besonderer Note
Wenn Barcelona gegen Real Madrid gespielt hat, war das immer ein spezielles Duell. Wenn Barcelona aber am Sonntag Real empfängt, ist das aus österreichischer Sicht noch spezieller. Erstmals in der Geschichte des Klassikers könnten zwei Österreicher gegeneinander spielen. Das Spiel wird ab 16.15 Uhr live auf DAZN übertragen.
Der KURIER beantwortet vor dem 280. Duell der beiden Großklubs die wichtigsten Fragen.
Kommt es zum ersten Duell von Österreichern im Clásico ?
David Alaba ist bei Real gesetzt – als linker Verteidiger oder in der Mitte. Yusuf Demir steht zwar im Kader, er wurde aber von Trainer Ronald Koeman seit dem 3:0 gegen Levante am 26. September nicht eingesetzt. Auch nicht zuletzt in der Champions League.
Wie geht Demir damit um?
Die Lage ist schwierig für ihn. Erstmals in seiner jungen Profi-Karriere kommt er kaum zum Einsatz, auch die zwei Minuten in den zwei Länderspielen gegen die Färöer und Dänemark trugen nicht zum Gewinn von Spielpraxis und Selbstvertrauen bei. Der ohnehin schüchterne Demir ist nachdenklich geworden. Daher blockt sein Management in der nächsten Zeit alle Anfragen von Medien und der immer größer werdenden Anzahl an potenziellen Sponsoren ab.
Barcelona startete schwach in die Saison. Wie ist die sportliche Situation vor dem Clásico?
Nach acht Runden in La Liga haben die Katalanen 15 Punkte und liegen in der Tabelle nur zwei Punkte hinter Real. In der Champions League hat Barcelona nach den zwei Niederlagen gegen Bayern und Benfica viel Kritik abbekommen. Real hat nach der Blamage gegen Tiraspol mit zwei Siegen die Wende geschafft.
Messi und Ronaldo sind Geschichte, auf welche Spieler muss man achten?
Es ist heute der erste Clásico seit dem 23. Dezember 2007, in dem keiner der beiden Superstars dabei ist. Dennoch haben beide Teams Stars in ihren Reihen: Bei Barça liegen die Hoffnungen auf Memphis Depay, Jungstar Ansu Fati und Sergio Agüero. Bei Real kommt der 21-jährige Brasilianer Vinicius Júnior immer besser in Form. Seine Tempo-Dribblings sind kaum zu verteidigen, und auch sein Abschluss wird besser, wie er mit den zwei Treffern beim 5:0 gegen Donezk zeigte.
Wie viele Zuschauer sind am Sonntag erlaubt?
99.354, also 100 Prozent des Fassungsvermögens im Camp Nou. Die Behörden in Katalonien lockerten am Dienstag die Corona-Bestimmungen genau rechtzeitig vor dem Clásico. Zuletzt waren maximal 60 Prozent erlaubt.
Wie viele Österreicher spielten schon bei den beiden spanischen Top-Klubs?
Eigentlich fünf: Bei Barcelona war vor Demir natürlich Hans Krankl, in den 1930er-Jahren spielte Ernst Löwinger vier Freundschaftspartien für die Katalanen. Bei Real Madrid hatte vor Alaba Teamverteidiger Philipp Lienhart Riesenpech, der 2015 im Cup gegen Cádiz ein gewechselt wurde und zum ersten Österreicher bei Real wurde. Weil aber der gesperrt gewesene Dimitri Tscheryschew auch zum Einsatz kam, wurde die Wertung des Spiels annulliert. Lienhart kam danach zu keinem Pflichtspiel einsatz mehr, sein einziger wurde aus dem Archiv gestrichen.
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